Deutsche Führungskräfte zeigen sich lernfreudig: Sie investieren zunehmend mehr Zeit in ihre Weiterbildung. Besonders häufig besuchen sie Führungs- und Verhaltensseminare. Das geht aus einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens ComTeam AG, Gmund, hervor. Im Schnitt widmeten die rund 370 befragten Führungskräfte im vergangenen Jahr 11,6 Tage ihrer Weiterbildung. Das sind immerhin 0,4 Tage mehr als in 2004, Tendenz weiter steigend: Für das laufende Jahr haben die Befragten sogar 12,2 Tage zur Fortbildung eingeplant.
Ganz oben auf der Liste der im vergangenen Jahr gewählten Fortbildungen stehen Führungs- und Verhaltensseminare. 63 Prozent der Befragten haben ein solches besucht. An zweiter Stelle folgen Fachseminare (61 Prozent). Betrachtet man die Weiterbildungs-Planungen der Studienteilnehmer für 2006, zeichnet sich ein deutlicher Trend ab: Während wieder rund 60 Prozent an Führungs- und Verhaltensseminaren teilnehmen wollen, beabsichtigen nur noch rund die Hälfte der Befragten, ein Fachseminar zu besuchen.
Spezifisches Fachwissen scheint diesem Ergebnis zufolge künftig also weniger wichtig zu sein bzw. wird als selbstverständlich vorausgesetzt, während die Bedeutung an Führungskompetenz zu wachsen scheint. Diese These bestätigt auch eine ComTeam-Studie aus dem Sommer 2005.
Das Beratungsunternehmen fragte rund 300 junge deutsche Führungskräfte nach der zukünftigen Bedeutung bestimmter Fähigkeiten von Vorgesetzten. Das Ergebnis: Von zwölf möglichen Kriterien wurde an erster Stelle 'Teamführung und Mitarbeiterentwicklung' genannt, an letzter Stelle 'Wissen und Können im Fachgebiet'.
Bei der Entwicklung von Schlüsselkompetenzen einer Führungskraft spielt Coaching laut aktueller Studie noch eine eher untergeordnete Rolle. Lediglich 33 Prozent der befragten Führungskräfte gab an, sich coachen zu lassen. Allerdings glaubt rund die Hälfte der Befragten, dass Coaching die Lernform der Zukunft ist. Beide Studien können per E-Mail angefordert werden.