Von Selbstzweifeln hinsichtlich ihrer Leistungsstärke sind Deutschlands Führungskräfte relativ frei. Glaubt man einer Umfrage der Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft, Bad Harzburg, unter 342 Chefs, so gehen die meisten davon aus, dass sie 100 Prozent bzw. mehr als 80 Prozent ihrer Leistungskraft in den Job stecken. Der Heerschar der bienenfleißigen Bosse steht nur ein kleines Grüppchen von Führungskräften gegenüber (10 Prozent), das zugibt, nach eigenem Bauchgefühl mit weniger als 60 Prozent des möglichen Leistungsvermögens am Arbeitsplatz präsent zu sein. Was die Befragten dazu anspornt, Power zu geben, ist weniger der Faktor Geld als vielmehr das persönliche Arbeitsumfeld, vor allem: die gute Zusammenarbeit mit dem eigenen Vorgesetzten, der authentisch und begeisterungsfähig sein und den Umgang mit Konflikten beherrschen sollte. Leistungstiefs resultieren indes vorwiegend aus einer mangelhaften Kommunikationskultur im Unternehmen: Unklare Aufgabenstellungen, intransparente Prozesse, mangelnde Einsicht in den Sinn von Aufgaben sowie Misstrauen und Konflikte lassen die Leistungsstärke absinken. Die Studie steht zum kostenlosen Download bereit.
Was Führungskräfte antreibt
Spaß an der Arbeit: 85%
Eigenständiges Arbeiten: 75%
Anerkennung durch den Vorgesetzten: 51%
Gute Zusammenarbeit mit Vorgesetzten: 51%
Möglichkeit, zu lernen und Erlerntes auszuprobieren: 49%
Gutes Betriebsklima: 41%
Zusammenhalt im Team: 40%
Flexible Arbeitszeiten: 39%
Sicherheit des Arbeitsplatzes: 37%
Harmonische Arbeitsplatzumgebung: 28%
Aussicht auf Gehaltserhöhung: 27%
Gewissheit, nicht nur dem Unternehmen zu nutzen: 25%
Quelle: Zur Leistung (ver)führen - Leadership und Leistung in deutschen Unternehmen, Studie der Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft unter 342 Führungskräften, Bad Harzburg 2004.