Studie e-Learning: Qualitätsstandards sind die großen Unbekannten

Sie heißen Sharable Courseware Object Reference Model oder DIN Publicly Available Specification 1032, aber kaum einer weiß, was es mit ihnen auf sich hat. Auch nicht die, die es eigentlich wissen müssten: die e-Learning-Anbieter und -Anwender. Hinter den Begriffsungetümen verbergen sich nämlich Qualitätsstandards im e-Learning. Doch obwohl die europäischen e-Learner Qualität im e-Learning - wie sollte es auch anders sein - einhellig als wichtig erachten, kennen, geschweige denn nutzen sie kaum spezifische Qualitätsstandards. Zu diesem Ergebnis kommt die Universität Duisburg-Essen und das Essener MMB Institut in einer Studie unter 1.750 e-Learning-Anbietern und -Nutzern aus 27 europäischen Staaten.

Wenn überhaupt Standards zur Qualitätssicherung eingesetzt werden, dann vor allem solche, die weit über das Anwendungsfeld e-Learning hinausgehen: Rund ein Viertel der Befragten gab an, Qualitätsstrategien wie die DIN ISO 9000 oder Total Quality Management zu nutzen. Zwei Drittel der Befragten informieren sich zudem im Internet über Qualitätskriterien im e-Learning, immerhin rund ein Viertel leistet sich die Hilfe externer Berater. 'Weder bei Anbietern noch bei Lernenden liegen differenzierte Erfahrungen vor, wie Qualität ermittelt und bewertet werden kann', kommentiert Dr. Ulf-Daniel Ehlers von der Universität-Duisburg Essen die Ergebnisse der Studie. Daher die Forderung des Studienleiters: 'Es muss ein allgemeiner Qualitätsstandard für e-Learning in Europa entwickelt werden, der bestenfalls in ein Zertifikat mündet.' Die Studie kann kostenlos im Internet heruntergeladen werden.