Bedarfsermittlung, Auftragsklärung, Kontraktgestaltung, die Qualitätssicherung während des Prozesses und die Evaluation danach - das sind die wesentlichen Phasen eines Coachingprozesses. In jeder Phase ist das Zusammenspiel zwischen Prozessverantwortlichen, Coach und Coachee gefragt, soll das Ergebnis am Ende den oft hochgesteckten Erwartungen genügen. Wie gehen die Beteiligten in den verschiedenen Phasen tatsächlich vor? Und welche Vorstellungen und Anforderungen haben der Coach auf der einen Seite, der Coaching-Einkäufer auf der anderen?
Per Fragebogen und in qualitativen Interviews gaben 27 Personalentwickler und 19 externe Coaches zwischen November 2004 und April 2005 hierzu Auskunft. Im Ergebnis zeigen sich durchaus Unterschiede zwischen Personalentwicklern und Coaches - und Punkte, wo beide Seiten noch mehr aufeinander zugehen könnten.
Eine erste Differenz offenbart sich bereits bei der Bedarfsermittlung: Aus Sicht der Coaches nämlich ist der Coachee derjenige, der am besten geeignet ist, den Coaching-Bedarf zu erkennen. In der Praxis aber spielen Coachees bei der Bedarfsanmeldung die geringste Rolle: Nur in sieben Prozent der Organisationen melden sie ihren Bedarf 'sehr häufig' selber an. Auch wenn in beachtlichen 40 Prozent der Unternehmen die Anmeldung durch den Coachee immerhin 'häufig' erfolgt - die Nase vorn beim Initiieren des Coachingprozesses haben die Personalentwickler, gefolgt vom Vorgesetzten.
Extras:- Selbst-Test: Wie steht es um Ihren Coachingprozess? Überprüfung anhand der 12 wichtigsten Erfolgskriterien.
Beitrag von Dr. Karin von Schumann, Thomas Steininger aus managerSeminare 90, September 2005