Weiche Kompetenzen am wertvollsten

Dass sogenannte weiche Faktoren wie Mitarbeitermotivation und Führungsstärke den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens beeinflussen, gilt unter Führungskräften wie Arbeitswissenschaftlern mittlerweile als ausgemacht. Groß angelegte wissenschaftliche Untersuchungen, die diesen Zusammenhang nachweisen und konkretisieren, sind allerdings nach wie vor rar. Einen Beitrag, um diese Lücke zu schließen, hat nun die Boston Consulting Group GmbH, München, geliefert. Das Beratungsunternehmen hat 1.000 deutsche, österreichische und schweizerische Führungskräfte zu Kompetenzfeldern in ihren Unternehmen befragt und die Ergebnisse in Zusammenhang mit dem Unternehmenserfolg gesetzt.

Das Fazit: Der Einfluss der weichen Kompetenzen auf die Performance ist nicht nur signifikant, sondern sogar noch größer als der der harten Faktoren. Am markantesten hat sich in der Untersuchung die Korrelation von Führungskompetenz und finanziellem Erfolg erwiesen, ein ähnlich hohes Zusammenhangsmaß errechneten die Berater für den Faktor Mitarbeitermotivation. Erstaunlich ist, dass sich die Kompetenzen hinsichtlich harter Themen wie Kostenreduktion und Outsourcing laut Studie nicht signifikant auf die Unternehmensperformance auswirken. Um die Validität ihrer Ergebnisse zu erhöhen, haben die Berater die Gegenprüfung gemacht: Wie gut schneiden die Top-Performer bzw. die Low-Performer hinsichtlich der als besonders entscheidend ermittelten Kompetenzen ab? Die Resultate bestätigten die vorherigen Ergebnisse: So bewerteten zum Beispiel zwei Drittel der Befragten, deren Unternehmen zu den Top-Performern zählen, die Führungskompetenz im Unternehmen als hoch, hingegen aber nur 13 Prozent der Führungskräfte aus Firmen mit vergleichsweise geringem wirtschaftlichem Erfolg. Eine sehr gute Mitarbeitermotivation machten 39 Prozent der Vertreter von Top-Performern aus, aber nur sechs Prozent der Befragten aus weniger erfolgreichen Unternehmen.