Studie Change-Management: Unbekömmliche Prozesse

'Professionelles Change Management', heißt es in einer aktuellen Studie von Cap Gemini Ernst & Young, 'ist wie die Zubereitung eines guten Abendessens. Der Wandel schmeckt einfach besser, stößt nicht auf und liegt leichter verdaulich im Magen.' Der Untersuchung unter 91 deutschen, österreichischen und schweizerischen Unternehmen zufolge, werden in den Firmen aber immer noch schwer bekömmliche Mahlzeiten gekocht, will heißen: Es werden Change-Management-Prozesse verpatzt, weil sie unprofessionell in Angriff genommen werden. In Deutschland z.B. hat man ein Faible für Maßnahmen zur kurzfristigen Ergebnisverbesserung (z.B. Personalabbau) und opfert dafür die positiven Effekte, die langfristig angelegte Maßnahmen mit sich bringen würden. Auch dass kein echtes Monitoring und keine Evaluation stattfinden und die Zielsetzung oft unklar ist, identifiziert die Studie als Hemmschuh für erfolgreiche Change-Management-Prozesse. Bei jedem vierten Veränderungsprozess macht das Unternehmen noch nicht einmal den Versuch, ihn durch systematisches Change-Management zu begleiten.

Dass es wichtig ist, den Wandel zu unterstützen, glauben indes stattliche 89 Prozent der befragten Führungskräfte. Zwei Drittel der Befragten bevorzugen dabei in der Praxis keinen spezifischen Ansatz und wer sich an einem bestimmten Konzept orientiert, setzt es niemals eins-zu-eins um. Problematisch ist, dass viele Führungskräfte selbst elementare Instrumente des Change-Managements nicht kennen: Einem Drittel der Befragten ist z.B. der für die Steuerung des Veränderungsvorhabens wichtige Transformationsfahrplan (Roadmap) unbekannt. Auch die Umfeld/Status-Analyse als Bestandsaufnahme interner und externer Einflussfaktoren ist vielen (20 %) nicht bekannt. Ein pdf der Studie kann kostenlos im Internet heruntergeladen werden.