Besonders bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen, aber auch bei internationalen Unternehmen, die mit Vertriebsniederlassungen arbeiten, sieht das Szenario in Bezug auf die Personalentwicklung leider oft so aus:
Weiterbildung kostet Geld und wird daher in schwierigen Zeiten nicht genehmigt. Niemand im Unternehmen weiß, welchen Lernbedarf die Mitarbeiter haben oder welche Potenziale vorhanden sind, weil sich keiner darum kümmert. Solange der normale Geschäftsablauf funktioniert, besteht kein Grund, über Training und Entwicklung nachzudenken. Wenn die Dinge nicht so gut laufen (Fehlzeitenzunahmen, schlechte Stimmung im Bereich, Klagen beim Betriebsrat über Vorgesetzte, Kundenbeschwerden über missgelaunte Mitarbeiter), neigt man dazu, nicht so genau hinzugucken und die Dinge erst mal laufen zu lassen.
Wenn einer der Geschäftsführer dann auf die Idee kommt, dass man doch mal was für die Stimmung tun könnte, beauftragt er seinen Verwaltungsleiter damit, sich doch mal um Personalentwicklung zu kümmern (meint aber möglicherweise eher 'Incentive'). Der hat es dann am Bein, und weil er keine Ahnung hat, empfiehlt ihm dann einer, der einen kennt, einen Berater. Das Gespräch zwischen den beiden könnte folgendermaßen ablaufen.
'Welche Überlegungen haben Sie sich denn außer Rhetoriktraining schon gemacht?'
Möglicherweise kommt dann ein vorbereiteter Zettel zum Vorschein, der Wörter enthält wie Führung, Leistungsbeurteilung, Gesprächsführung, Teamentwicklung, Telefontraining und Personalentwicklung.