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Storytelling-System

Informelles Wissen wird hörbar

Um Expertenwissen im Unternehmen zu konservieren und für alle Beschäftigten sichtbar zu machen, setzen viele Unternehmen mittlerweile Wissensmanagementsysteme ein, in die die Mitarbeiter ihr Know-how einpflegen. Allerdings: 'Durch die Transkription und die Clusterung wird der Abstraktionsgrad des Expertenwissens meist so hoch, dass es für die Praxis nur noch bedingt tauglich ist', meint Prof. Dr. Michael Klebl von der FernUniversität Hagen. Zusammen mit einem Kollegen hat er deshalb ein System entwickelt, mit dem sich informelles Wissen möglichst unverfälscht einfangen lässt: das Internet-Tool CASTing. 'Das System ermöglicht audio-basiertes Storytelling in virtuellen Gruppen', erklärt Klebl.

Und das funktioniert so: Die Gruppenmitglieder sprechen ihre Erfahrungen zu einem bestimmten Themenbereich ins Aufnahmegerät und laden anschließend die Wissenssplitter hoch, so dass sie für alle System-Nutzer sichtbar werden. Professor Klebl: 'Die Teilstücke können an eine beliebige Stelle des Podcasts gesetzt, bei Bedarf ergänzt, gekürzt und eventuell später noch einmal umkopiert werden.' Wenn die Gruppe sich einig ist, entsteht auf Knopfdruck die Endfassung des Podcasts. Dieser kann dann zum Beispiel ins Intranet des Unternehmens gestellt werden. Denkbar ist laut Klebl, dass den Mitarbeitern die Möglichkeit eingeräumt wird, die Wissenspodcasts zu bearbeiten und durch eigene Aufnahmen zu ergänzen. 'Auf diese Weise ließe sich ein audiobasiertes Unternehmens-Wiki aufbauen', so der Wissenschaftler.
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