Innovationsgeist kann manchmal unspektakulär aussehen: klein, metallisch glänzend, mit ein paar Gewinden – so wie der neue Sensor für Elektrofahrrad-Tretlager, den die Firma Schaeffler auf den Markt gebracht hat. Das Tool misst anhand mehrerer Parameter sehr präzise, wie ein Radler in die Pedale tritt, und errechnet daraus, wie viel Motorkraft der Wadenleistung beigesteuert werden muss. Bemerkenswert an dem Hightech-Teil ist zweierlei: Es ist eine Weltneuheit. Und es ist ein Beispiel dafür, wie Unternehmen es schaffen, mit Innovationen in neue Richtungen vorzustoßen.
Denn Schaeffler – den Herzogenauracher Maschinenbauer – kennt man vor allem als Automobilzulieferer und Wälzlagerhersteller. Dass sich das Unternehmen dem Thema Elektroauto widmet, hätte daher nicht groß überrascht. Aber die Firma hat die Sache anders angepackt. Statt beim Thema Elektromobilität nur ans Auto zu denken, schaltete Schaeffler im Denken einen Gang zurück – und zwar auf die Ausgangsfrage: Wie wird Mobilität in Zukunft aussehen?
Gestellt hat sie Heinrich Schäperkötter. Genauer gesagt: Er und sein Team haben die Frage im Unternehmen zur Debatte gestellt. Denn Schäperkötter ist der Leiter des zentralen Innovations- und Wissensmanagements bei Schaeffler und damit gehört es zu seinem Job, dem Nachdenken über Zukunftsfragen Rahmen und Struktur zu geben.
'Anders, als man meinen könnte, entwickle ich nicht vorrangig selbst kreative Ideen', räumt Schäperkötter ein Vorurteil aus dem Weg. Als Innovationsmanager ist er vielmehr dazu da, Innovationsvorhaben im Unternehmen vor allem in frühen Stadien voranzutreiben. Dazu gehört die Initiierung von großen, bereichsübergreifenden Sonderprojekten, zu denen Schäperkötter Vertreter der unterschiedlichen Schaeffler-Sparten am runden Tisch zusammenbringt.
Extras:- Das Idealprofil eines Innovationsprofis: Innovations- und Zukunftsmanager
- Literaturtipps: Kurzrezensionen von zwei Büchern über Innovationsmanagement und Hinweis auf einen Fachartikel über Design Thinking