Die Geschichte von der Hasenverfolgung gehört zweifelsohne zu den bekanntesten Lügen von Baron Münchhausen. Bei der Jagd nach dem Karnickel wollte der Baron mit seinem Pferd über einen Morast setzen. Der Sprung geriet zu kurz und Ross und Reiter landeten im Sumpf, in dem sie bis zum Hals versanken. Beide wären darin umgekommen, wenn nicht, ja wenn sich der Baron nicht am eigenen Haarschopf gepackt und samt Pferd, das er fest mit den Beinen umklammerte, wieder herausgezogen hätte.
Physikalisch ist das natürlich nicht möglich, metaphorisch aber schon. Denn es gibt Menschen, die sich sprichwörtlich selbst an den Haaren packen und aus schwierigen Situationen wieder herausziehen können. Solche Menschen besitzen eine hohe Resilienz. Mithin wird Resilienz oft als Fähigkeit bezeichnet, mit Rückschlägen, Druck und Veränderungen umzugehen. Diese weit verbreitete Definition ist richtig, beschreibt die Fähigkeit aber zu kurz.
Denn Resilienz ist weitaus mehr: Sie steht als Synonym für mentale Stärke. Deutlich wird dies, wenn man sich bewusst macht, dass psychisch starke Menschen nicht nur mit Krisen besser zurechtkommen als psychisch weniger starke Menschen, sondern auch mit herausfordernden Situationen im Allgemeinen. Ihre Resilienz ist in Krisensituationen zwar besonders sichtbar, sie entfaltet ihre Wirkung aber auch in krisenfreien Zeiten. Ähnlich verhält es sich mit der körperlichen Stärke: Wer über viel physische Kraft verfügt, kann nicht nur ein größeres Gewicht stemmen, sondern auch körperliche Belastungen wie einen Einsatz als Umzugshelfer bei einem Freund besser wegstecken und sich schneller wieder regenerieren als eine Person, deren körperliche Stärke weniger ausgeprägt ist.
Extras:- So stärken Sie Ihre Resilienz: 10 Tipps
- Literaturtipps: Kurzrezensionen von zwei Büchern zum Thema Resilienz und Hinweis auf einen Fachartikel