Bewerbungsprozesse auf den Kopf stellen

Unternehmen bewerben sich bei potenziellen Kandidaten statt umgekehrt Kandidaten bei den Firmen. Das ist das Prinzip, nach dem die Talential GmbH mit Sitz in Köln arbeitet: Auf ihrer Karriereplattform www.talential.com können Unternehmen in anonymisierten Kandidatenprofilen suchen und Wunschkandidaten eine Interviewanfrage senden. Dem Vorgang ist ein durch Talential vorgenommenes Matching der Anforderungen des suchenden Unternehmens und der von den Kandidaten hinterlegten Profile vorgeschaltet. Angegeben werden von den Kandidaten nicht nur die Ausbildung, der berufliche Werdegang sowie Qualifikationen und Fähigkeiten, auch die jeweiligen Karriereziele sind genannt. Die Personenangaben (Name, Alter, Geschlecht) werden für das Unternehmen indes erst sichtbar, wenn der Kandidat die Einladung zum Interview annimmt.

Dann auch wird eine Gebühr für das Unternehmen fällig – und zwar 0,5 Prozent des Jahresgehalts. Die Qualität der Kandidaten ist laut Talential gewährleistet, indem Personalexperten die Lebensläufe unter die Lupe nehmen.

Ganz neu ist die Idee des umgekehrten Bewerbungsprozesses freilich nicht. Bereits seit Mitte 2007 sind die yourcha AG, Idstein, und seit Frühjahr 2008 die Absolventa GmbH, Berlin, mit jeweils ähnlichen Konzepten auf dem Markt. Während Letztere jedoch ausschließlich Hochschulabsolventen und Young Professionals vermittelt und yourcha sich an alle Arbeitnehmer richtet, nimmt Talential ausschließlich hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung und einem Jahresbruttogehalt ab 60.000 Euro auf.