Für den obersten Polizeibeamten von Österreich, Gruppenleiter Dr. Erik Buxbaum, kam die Konferenz einer gelungenen Achterbahnfahrt gleich. Permanent galt es, neue Impulse aufzunehmen, Programmpunkte gemeinsam mit den Moderatoren umzuwerfen, sich laut Konferenzregel als Gleicher unter Gleichen zu verhalten, und trotzdem Entscheidungen zu treffen, die sowohl den Prozeß unterstützen, als auch der Behördenleiterkonferenz nicht vorgreifen. Was als Schlußpunkt hinter einem aufwendigen Leitbildfindungsprozeß geplant war, geriet zu einem Auftakt für etwas gänzlich Neues. Für den föderalistisch aufgebauten 120jährigen Polizeiapparat brachen mit dem Oktober 1998 neue Zeiten an.
Ursprünglich sollte - neben einem Strategiekonzept - ein Management-Leitbild entwickelt und verabschiedet werden; doch bereits vor der Konferenz wurde der Planungsgruppe klar, daß das Leitbild nicht nur für die Führungsspitze, sondern für jeden Mitarbeiter in der Bundespolizei gelten müßte. Ein Sprung ins kalte Wasser, denn wo bisher ein hierarchischer Umgangston dominierte, sollen in Zukunft auch dienstniedrigere Beamte mitsprechen.
Typisch RTSC-Konferenz, denn oft initiiert die Vorbereitungsphase schon bedeutende Veränderungen. Durch die spezielle Dramaturgie der Konferenz selbst ist es möglich, die Veränderung der Führungs- und Zusammenarbeitungskultur im gesamten Unternehmen, in allen Abteilungen und Hierarchieebenen gleichzeitig in Gang zu setzen. Strategischer Wandel in Echtzeit heißt das auf deutsch und bewirkt, daß sich die Mitarbeiter aus eigenem inneren Antrieb heraus an der Umgestaltung des Unternehmens beteiligen.
Für die österreichische Bundespolizei war ein wichtiger Schritt in diese Richtung die Konferenz der oberen Führungsebenen. Das Ergebnis der dreitägigen Klausur: ein Leitbildentwurf für Führung und Zusammenarbeit…