Führung

Psychologisierung von Führung

Mein Chef. Mein Coach. Mein Therapeut?

Angesichts der Burnout-Debatte wird der Ruf nach fürsorgenden Führungskräften, die sich um die psychosoziale Gesundheit ihrer Mitarbeiter kümmern, immer lauter. Doch wie viel Psychologisierung vertragen Unternehmen? Sind Führungskräfte vielleicht schon auf dem Weg vom Manager zum psychologisierenden Helferlein? Meinungen.
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'Psychodiktate bauen Führenden eine systematische Falle. Das ist bequem; der Sündenbock für Mitarbeiter-Missbehagen steht damit fest.' - Dr. Regina Mahlmann

'Dabei werden gelebte menschliche Werte wie Wertschätzung, Würde und gesundes Wachstum immer wichtiger. In Zukunft sind sie klar 'psychologischer Innovationsvorsprung'. Insofern ist eine Psychologisierung von Führungskräften enorm wichtig.' - André Kellner

'Eine psychologisierte Führung ist aber auch gefährlich: Haben Mitarbeiter wirkliche psychische Probleme, so sollte die Führungskraft sich nicht als Hobby-Therapeut betätigen.' - Prof. Dr. Christian Scholz

'Schon das Bewusstsein darüber, dass die Mitarbeiter durchaus anders ticken als man selbst, ist ja für so manche Führungskraft völlig neu – und eröffnet oft schon überraschende neue Wege in der Zusammenarbeit.' - Susanne Schulze

'Wenn ein Muskel gezerrt ist, geht man zum Arzt (Therapie). Wenn er gestärkt werden soll, ins Fitnesscenter (Training). Ins Unternehmen gehört Training. Psychosoziale Betreuung ist Therapie – ein gezerrter mentaler Muskel.' - Boris Grundl

'Was Führung heißt und was Führung braucht, ist so unterschiedlich, dass dies nicht aus einer Fachdisziplin heraus beantwortet werden kann, auch nicht aus der psychologischen.' - Thorsten Veith

'Die ständige pseudotherapeutische Selbstbespiegelung aber bringt Führungskräfte nicht weiter, schlimmstenfalls kappt sie eine ganz ordentliche Intuition und führt zu Verunsicherung.' - Viktor Lau

''Führung psychologisieren' heißt eigentlich nichts anderes, als Führungsarbeit vom Kopf auf die Füße zu stellen. Daher sollten Führungskräfte auch ein gesundes Grundwissen über Psychologie haben.' - Markus Väth
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