Problemlösungtechniken schaffen eher neue Probleme als sie zu lösen. Wer es nicht glaubt, möge einer RKW-Studie glauben, die sagt, daß 50 - 80% der Anwender in der Industrie 'Schwierigkeiten mit den Kreativitätstechniken haben', weil sie Kreativität nicht automatisch erzeugen.
Haben Sie schon mal schriftlich zwei Zahlen dividiert mit der inneren Einstellung 'da kommt ja doch nichts bei raus'? Und mit der gleichen inneren Einstellung an einem klassischen Brainstorming teilgenommen? Während ich es beim Dividieren kaum schaffe, nichts herauszubekommen, gelingt es mir beim Brainstorming vorzüglich. Da liegt es schließlich nahe, mich mal nach anderen, vielleicht ganz unbekannten Techniken umzusehen?! Doch mit denen funktioniert es genauso wenig, weil es immer diese eine Person ist, die mich hindert, die Technik maximal auszuschöpfen: ich selbst, weil sie Fragen statt Antworten liefern.
Klassische Ideenfindungstechniken liefern in der Regel eine Masse von Möglichkeiten, Ideen, Fragen - aber selten Lösungen. Und je heftiger man die Techniken anwendet, umso mehr vom selben, weil sie nur bekannte 'Ideen' statt Neues liefern.
Es ist daher verständlich, wenn der Problemlöser nach dem schnellen Exkurs in die kreativen Weiten des Brainstormings sofort mit der Bewertung beginnt, um die Ideenflut wieder handhabbar zu machen. Neues bekommt er damit allerdings nicht…