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Privathochschulen IU Bruchsal und Witten-Herdecke

Gekauft und gefördert

Die International University Bruchsal, kurz: IU, wird nun doch fortbestehen, nachdem es zunächst hieß, der Studienbetrieb müsse wegen mangelnder Einnahmen von Studenten und Sponsoren eingestellt werden. Nun jedoch hat die Education Trend AG, Hamburg, eine international agierende Bildungsholding, die Uni als 100-prozentige Tochter übernommen und sich dazu verpflichtet, den Studienbetrieb mindestens fünf Jahre aufrechtzuerhalten. Im September 2007 werden in Bruchsal wieder neue Studenten aufgenommen, ließ der Education Trend Vorstandsvorsitzende Bernhard Peters verlauten, bekannt auch als Gründer und langjähriger Leiter der Cognos AG.

Die IU wird unter dem Dach der Holding Teil eines internationalen Hochschulnetzwerks, zu dem auch die 'Hanseatic University' in Rostock gehört, die sich derzeit noch in der Gründungsphase befindet. Für sie hat die Holding bereits ein spezielles Finanzierungskonzept ausgearbeitet, das, wie Education Trend Pressesprecher Leander Hollweg erklärt, auch für die IU in Anwendung kommen könnte: Unternehmen übernehmen die Studiengebühren für die Studenten und bieten ihnen Plätze für Praktika und Projektarbeiten an. Im Gegenzug verpflichten sich die Studenten dazu, nach dem Studium eine Stelle in dem betreffenden Unternehmen anzutreten. Eine weitere Finanzierungsidee für Rostock und möglicherweise Bruchsal, besteht darin, dass Unternehmen ihre Forschungsabteilungen an die Hochschulen verlagern könnten.

Während die Uni Bruchsal Konzerntochter wurde, wurde ein weiteres privatuniversitäres Sorgenkind - die Universität Witten-Herdecke - von der gemeinnützigen GmbH zur privaten Stiftungsuniversität ummodelliert. Das heißt: Sie ist nun nicht mehr Eigentum von Gesellschaftern, sondern unabhängig und wird sich eigenständig verwalten. Zu verdanken hat es Deutschlands älteste Privatuni dem Düsseldorfer Familienunternehmen Droege International Group AG. Droege hat sich bereit erklärt, Witten-Herdecke mit 12 Millionen Euro zu stützen, um den Strukturwandel zu ermöglichen. Droege begreift sein diesbezügliches Engagement als Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung. Weitere potenzielle Unterstützer sollen bereits in den Startlöchern stehen. Übrigens hat die Privatuni auch einen neuen Kopf: Für eine dreijährige Amtszeit wird Professor Birger P. Priddat, Inhaber des Lehrstuhls für Politische Ökonomie an der Zeppelin Universität, Friedrichshafen, den Posten des Präsidenten übernehmen.
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