Preissenkung Interim-Management

Von monatlich 7.500 auf fast 13.500 sind die Zugriffszahlen auf das Portal des Interim-Manager-Vermittlers Manatnet im Februar 2009 nach oben geschnellt. Der Grund für den Ansturm auf die Seite: Der Internet-Marktplatz machte Ende Januar 2009 publik, die Tagessätze der bei ihm gelisteten Manager pauschal um 20 Prozent zu senken. Manatnet bewarb das als gemeinnützige Initiative: Es handele sich um einen 'Solidaritätsabschlag' für Deutschland in der Wirtschaftskrise. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten wolle man Unternehmen entgegenkommen, so die Devise. 'Möglicherweise kann das sogar helfen, den ein oder anderen Arbeitsplatz zu behalten', äußerte sich Jürgen Becker (Foto), Geschäftsführender Gesellschafter von Manatnet.

Für seine Initiative erntete Becker indes geballte Kritik: Sein Ruf sei ruiniert, er werde sich mit seinen Interim-Managern im Bereich der unteren Mittelmäßigen im Markt wiederfinden und aus der Sonderpreis-Nummer nie mehr herauskommen ... Einer von Beckers Interim-Managern verließ denn auch das Boot mit der Begründung: 'Was beim Kunden bleibt, ist der Eindruck, in unserer Branche könne man Schnäppchenpreise erwarten.' 'Welche Schnäppchenpreise?', fragt Becker in seinem Weblog zurück. Ein Tagessatz von 1.400 Euro minus 20 Prozent Solidaritätsabschlag belaufe sich schließlich immer noch auf 1.120 Euro am Tag. 'Ein sehr fairer Preis sicher, aber ebenso sicher kein Schnäppchen', meint Becker.