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Die Corona-Pandemie hat in vielen Unternehmen einen regelrechten Digitalisierungsschub ausgelöst. Doch wie gelingt es vor allem kleineren und mittleren Unternehmen (KMU), diesen Schub mitzunehmen und sich langfristig digital aufzustellen? Wie sollten sie ihre internen Arbeitsprozesse, Führungs- und Geschäftsmodelle anpassen? Diesen Fragen sind Expertinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO sowie der Unternehmensberatung Ingenics AG in verschiedenen Workshop-Runden nachgegangen und haben ein Thesenpapier mit konkreten Handlungsempfehlungen für verschiedene Themenschwerpunkte verfasst:
1. Digitale Zusammenarbeit
Corona hat die Heimarbeit für zahlreiche Mitarbeitende zur neuen Normalität gemacht. Der Expertenkreis des Fraunhofer IAO und der Ingenics AG geht davon aus, dass „verteilte Unternehmen“ mit Mitarbeitenden in der Firma sowie im heimischen Büro das „Neue Normal“ sein werden. Die Wissenschaftler erwarten, dass dadurch die Arbeitswelt dauerhaft flexibler wird – weshalb Selbstorganisation eine noch wichtigere Schlüsselkompetenz der Zukunft sein wird. Sie gehen zudem davon aus, dass digitale Zusammenarbeit effektiver und produktiver sein kann als physische – wenn Ermüdungserscheinungen, wie Isolation, mangelnde Inspiration oder Distanzierung vom eigenen Unternehmen, aktiv entgegengesteuert wird. Dafür erachten die Experten verschiedene Voraussetzungen auf drei Ebenen als notwendig: Auf der persönlichen Ebene sollten Selbstmotivation, Lernbereitschaft und Eigeninitiative gefördert werden. Auf organisatorischer Ebene braucht es klare Zielsetzungen und Arbeitsanweisungen und auf technischer Ebene sind natürlich stabile Technik und IT-Sicherheit wichtig. Als konkrete Handlungsansätze schlagen die Autorinnen und Autoren des Thesenpapiers unter anderem vor:
2. Digitale Führung
Im Zuge der Pandemie mussten auch Führungskräfte innerhalb kürzester Zeit ihr Verhalten anpassen und auf die unerwartete Krise reagieren. Doch wie muss sich Führungsverhalten langfristig verändern, um sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen? Führung sollte in den Augen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Zukunft drei Eckpfeiler beinhalten: Zum einen hält Führung die grundlegende Funktionsfähigkeit des Unternehmens aufrecht. Führungskräfte sorgen also dafür, dass alle Mitarbeitenden immer wissen, was wann wie erledigt werden sollte, damit das Unternehmen weiterhin funktioniert. Zum anderen sollten Führungskräfte Transparenz schaffen und dafür Sorge tragen, dass allen Teammitgliedern die für sie und ihre Arbeit wichtigen Informationen stets vorliegen. Außerdem sind Führungskräfte für die Sinnvermittlung verantwortlich. Sie machen also die Sinnhaftigkeit des gesamten Unternehmens transparent und verdeutlichen den einzelnen Teams und Mitarbeitenden, welchen Beitrag sie persönlich zum Unternehmenserfolg leisten.
Damit Führungskräften dies in Zukunft gelingt und sie zugleich Halt- und Orientierungspunkt für ihre Mitarbeitenden sein können, sind in den Augen des Expertenkreises insbesondere fünf Punkte wichtig:
3. Beschleunigte Entscheidungskultur
Die Pandemie hat zu einer weiteren Beschleunigung des Wirtschaftslebens geführt – was wiederum Unternehmen vor die Herausforderung stellt, ihre Entscheidungsprozesse ebenfalls beschleunigen zu müssen. Der Expertenkreis geht davon aus, dass dies eine dauerhafte Entwicklung ist, die auf Unternehmensseite verlangt, eine dezentrale Entscheidungskultur zu etablieren, die flexibel und opportun auf Veränderungen reagieren kann. Was dabei in den Augen der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen für die KMU hilfreich sein kann:
Das Thesenpapier kann kostenlos angefordert werden: t1p.de/fhxo.
Beitrag von Marie Pein aus managerSeminare 281, August 2021