Erinnern Sie sich noch, wie sie in der Schule geschummelt haben? Haben Sie sich Matheformeln in die Hand geschrieben oder kleine Zettelchen in Ihren Taschen versteckt? All das ist Schnee von gestern. Heutzutage mogeln die Schüler auf anderem Niveau. In China wurden zum Beispiel kürzlich fast 2.000 Abiturienten beim High-Tech-Spicken erwischt.
Laut einem Bericht der englischsprachigen Zeitung Shanghai Daily hatten sie kabellose Minikopfhörer im Ohr versteckt, über die sie sich die richtigen Antworten einflüstern ließen. Die Fragen hatten die gewieften Prüflinge vorher mit winzigen Kameras aufgenommen und via Handy an ihre „Komplizen“ übertragen, die die Lösungen blitzschnell im Internet recherchierten.
Das Beispiel aus China demonstriert eine Entwicklung, die in allen industrialisierten Staaten zu beobachten ist: Die Jungen nutzen neueste Technologien mit immer größerer Selbstverständlichkeit, in immer mehr Lebensbereichen - viel intensiver als ältere Generationen. Laut einer Untersuchung des amerikanischen Forschungsbetriebs Pew Internet bringt ein heute 21-jähriger Berufsanfänger in den industrialisierten Staaten 5.000 Stunden Erfahrung aus Videospielen mit, hat 250.000 E-Mails und Instant Messages verschickt und 3.500 Stunden im Internet gesurft. Dazu kommen 10.000 Stunden Mobiltelefonate.
Die intensive Nutzung digitaler Medien hat der Generation, die ab 1980 geboren ist, verschiedene Namen eingebracht: Digital Natives oder Generation I-Pod werden sie zum Beispiel genannt. Ein dagegen recht neuer Begriff für sie lautet „Millennials“. Dieser wird vor allem dann verwendet, wenn es darum geht, die Kinder der digitalen Welt als Arbeitnehmer von morgen zu betrachten.
Extras:- Grafik: Der Einsatz moderner Kommunikationstools in der europäischen Arbeitswelt.
- Service: Hinweise auf zwei Studien über Millennials und die Nutzung moderner Kommunikationstools im Büro sowie auf ein Buch, in dem die verschiedenen Generationen in Deutschland durchleuchtet werden.