Vatikan, Frühjahr 2005. Der Papst liegt krank darnieder. Auf dem Petersplatz drängen sich Scharen von Pilgern und Journalisten. Näher dran als deren Publikum ist indes das Publikum von Vater Roderick, Diözese Utrecht. Der niederländische Geistliche hat sich mit seinem Mikrofon unter die Menge gemischt und produziert eigene Audiofiles, die er ins Internet stellt.
Das kommt an: Roderick, der nicht nur bei seiner Romreise auf Audio-Pirsch war, sondern auch im Utrechter Alltag am laufenden Band Hörbeiträge für seine Website „Catholic Insider“ produziert, hat eine kapitale Fangemeinde, die sich seine Beiträge regelmäßig anhört. Und zwar unterwegs - auf dem MP3-Player.
Der trendbewusste Priester nutzt eine neue Technologie, die sich seit dem vorigen Jahr zunehmender Beliebtheit erfreut: das so genannte Podcasting. Podcasting ist ein Kunstwort, das sich aus dem englischen Begriff für „senden“, Broadcasting, und dem Markennamen iPod zusammensetzt. Podcasts sind Audio- oder auch Video-Beiträge, die über so genannte RSS-Feeds (Podcast-Kanäle) verbreitet werden. Die Empfänger können solche Kanäle mit einer speziellen Software, dem Podcasting-Client - auch Podcatcher oder RSS-Aggregator genannt - abonnieren.
Das bedeutet: Die Software checkt die Kanäle regelmäßig nach neuen „Episoden“ ab. Mit einem Klick gibt's dann das jeweils Aktuelle zu einem Thema zu hören, ohne dass man auf Verdacht seine Lieblingsseiten auf der Suche nach neuen Beiträgen durchforsten müsste. Zudem kann die Audiodatei auf ein mobiles Endgerät wie einen MP3-Player übertragen werden. Besonders schnell und einfach funktioniert das mit einem iPod. Der nämlich ist optimal kompatibel mit der am weitesten verbreiteten Podcast-Software iTunes von Apple.
Extras:
- Lässt sich mit Podcasts Geld verdienen?
- Linktipps: Fünf Podcast-Verzeichnisse und sechs Seiten, auf denen sich alles rund um Podcasts dreht.