“Cinderella-Function', so nennen US-Manager spöttisch ihre Personalabteilung. Doch das Vorurteil vom Personalressort als Aschenputtel der Organisation und Biotop für Exoten stimmt immer seltener. Denn um die Ressource Mensch kümmern sich in amerikanischen Unternehmen zunehmend klassisch ausgebildete Manager: Bei IBM etwa haben 20 Prozent aller Neueinstellungen im Personalbereich einen MBA-Abschluss; Tendenz steigend. 'Unsere Idee war, die analytisch, businessbasierten Kenntnisse der MBAs zu nutzen', erklärte Frank Persico, Direktor Executive Ressources, unlängst in der Financial Times. Das Vorgehen: IBM stellt Absolventen von renommierten Business Schools ein und macht sie ‚on the job‘ mit den Tätigkeiten des Personalressorts vertraut.
Der Bereich Human Ressources (HR) geht auf Fang nach MBA-Absolventen – so lautet der Trend jenseits des Atlantik. Und es sieht so aus, als komme diese Entwicklung auch nach Europa. 'Der Personalbereich braucht heute Profis, die Produkte und Märkte verstehen und ihren Kollegen aus anderen Ressorts auf gleicher Augenhöhe begegnen können', sagt Hans Böhm, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e.V.(DGFP), Düsseldorf. Der Experte meint, dass diese Forderung vor allem in großen Unternehmen schon vielfach erfüllt sei: 'Die Mehrheit der Personalmanager hat heute schon BWL-Hintergrund', so Böhm.
Extras:
- 'In der Sprache des Topmanagements sprechen' - Interview mit dem Personal- und Organisationsexperten Norbert Thom über zukünftige Veränderungen im Personalressort.