'Deutsche Bank baut 7.100 Stellen ab.' - 'Commerzbank schließt Filialen.' Fast täglich zieren solche Meldungen die Wirtschaftsseiten der Tageszeitungen. Und Woche für Woche korrigieren die Wirtschaftsinstitute ihre Wachstumsprognosen nach unten. Das trübt auch die Stimmung der Wirtschaftsbosse. Seit fast einem Jahr sinkt der Geschäftsklimaindex kontinuierlich.
Auch vor den Trainings- und Beratungsbudgets machen die Kürzungen nicht Halt, weshalb die Umsätze vieler Trainings- und Beratungsunternehmen sinken. Selbst die Großen der Branche bleiben hiervon nicht verschont. So verkündete zum Beispiel der oberste Boss von McKinsey in Deutschland, Jürgen Kluge, schon im Dezember: 'Unsere Kunden sind hochgradig von der Rezession betroffen. Das wird sich auch auf unser Wachstumspotenzial auswirken.' Ähnlich ist es bei den anderen großen Strategieberatungen. Auch sie sind zurzeit eher mit dem Ab- als dem Aufbau von Personal beschäftigt.
Ähnliches gilt für die Zunft der Personalberater. Bei ihr konstatierte der Bund deutscher Unternehmensberater (BDU) schon im ersten Halbjahr 2001 'eine spürbar verhaltenere Nachfrage'. BDU-Vizepräsident Dr. Joachim Staude sah jedoch für den Herbst Licht am Horizont. Er prognostizierte: 'Wenn uns größere Überraschungen erspart bleiben, werden die Unternehmen wieder ihre Zurückhaltung bei der Personalsuche aufgeben.' Doch dann rasten zwei Flugzeuge in die Türme des World Trade Centers. Geplatzt war der Traum von einem 'goldenen Oktober' für die Personalberater.
Für Ralf Taffe-Jungbluth, stellvertretender Präsident des Berufsverbands Deutscher Verkaufsförderer und Trainer (BDVT), war 'dieses Verbrechen zwar ein psychologischer Auslöser, aber nicht die Ursache für die sinkende Nachfrage'.