Fast kein Tag vergeht, ohne dass im deutschen Fernsehen eine Krankenhausserie ausgestrahlt wird, in der Ärzte, Schwestern und das Verwaltungspersonal - die drei Hauptberufsgruppen des Krankenhauses - hoch motiviert bei ihrer Arbeit zu sehen sind. Auf Grund dieser Serien könnte man annehmen, dass in sehr vielen Krankenhäusern heute schon innovatives Personalmanagement betrieben wird, das bekanntlich als Folge zufriedene, ausgeruhte und leistungsmotivierte Mitarbeiter vorweisen kann.
Im richtigen Leben steckt modernes Personalmanagement, wie es Unternehmen der freien Wirtschaft seit Jahren praktizieren, in den etwa 2.200 deutschen Krankenhäusern noch in den Kinderschuhen. Einerseits sind deutsche Krankenhäuser ausgeprägt linienorganisiert und vielerorts immer noch recht autoritär geführt. Andererseits ist die Personalabteilung üblicherweise der Verwaltungsdirektion unterstellt und ausdrücklich mit der Aktenführung und der Lohn-und Gehaltsabrechnung beauftragt.
Insgesamt bildet die klassische Verwaltung des Personals immer noch den Kern der Krankenhaus-Personalarbeit. Der zunehmende Kostendruck im Gesundheitswesen, die Forderung nach schlankem und effizientem Management sowie die Diskussion um permanente Qualitätssicherung und kontinuierliche Verbesserung fordern jedoch immer mehr professionellen Umgang mit dem Krankenhauspersonal. Dazu gehören eine professionelle Einarbeitung neuer Kollegen ebenso wie die kontinuierliche Mitarbeitermotivation und die Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen seitens des Personals.
Das Personalmanagement in den Krankenhäusern steht derzeit also vor dem Dilemma, dass gerade in den Zeiten, in denen von Mitarbeitern besonders hohes Engagement gefordert wird, besonders wenig finanzielle Mittel für deren Förderung zur Verfügung stehen.