Es war einmal… Es war einmal eine Zeit, da war Weiterbildung ein Happening, ein Disneyland für Manager. Da war was geboten: Action, Entertainment, Feeling, Kontakte und Komfort. Man konnte sich so richtig hochpuschen, erlebte Flow in Fülle. Und das Ganze noch unter dem Aspekt des außergewöhnlichen Einsatzes für die Firma und der eigenen Wichtigkeit. Bildung, bemerkte einmal der Organisationspsychologe Prof. Dr. Oswald Neuberger von der Universität Augsburg, dürfe man nicht (nur) aus dem Blickwinkel der Effizienz oder Effektivität sehen, sondern aus dem der Ästhetik: “Sie ist eine Inszenierung, performance art.”
Man nahm's ernst mit dem Spaß am Lernen. Und wer hat schon etwas gegen lebenslangen Spaß? Man hätte also die ganze Personalentwicklung weder verkniffen zu betrachten, noch sich an Begriffen wie Seminartourismus oder Entertrainment stoßen brauchen. Unglückseligerweise waren es gerade die Vertreter der betrieblichen Weiterbildung, die mit visionärem Habitus, technischem Hokuspokus, ganzheitlich-kreativem Brimborium und art-gequälten Verbal(l)hornungen ihren Programmen einen übergewichtigen Ernst abmühten. Die PE-Prominenz verstieg sich sogar dazu, die Personalentwicklung zur Wissenschaft zu erheben.
Da hörte auf einmal der Spaß auf. Denn wo wäre diese Disziplin anzusiedeln, deren Forschung und Lehre - Zyniker würden sagen: Spielplatz und Leere, die deutschen Unternehmen immerhin jährlich inzwischen vierzig Milliarden Mark kostet? Ein Haufen Geld, monieren inzwischen nicht nur die trockenen Controller, für eine Wissenschaft, die schwer zuzuordnen scheint…