Persönlichkeitstypologien: MBTI und Co. bei den Großen weit verbreitet

Persönlichkeitstypologien sind aus der Personalarbeit vieler deutscher DAX und MDAX-Unternehmen nicht mehr wegzudenken: Dass fast jeder zweite börsennotierte Konzern hierzulande mit solchen Tools herauszufinden versucht, welche Mitarbeiter- und Cheftypen seine Firmenflure bevölkern, ergab jedenfalls eine Studie, die das Institut für Unternehmensführung der Fachhochschule Mannheim gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Rother & Partner, Karlsruhe, durchgeführt hat. Fast die Hälfte der 41 Firmen, die sich an der Umfrage beteiligten, zog demzufolge in den vergangenen drei Jahren Persönlichkeitstypologien heran - sei es, um die Potenziale von Führungskräften zu messen und das Führungsverhalten zu verbessern oder um individuelle Stärken und Schwächen von Mitarbeitern zu ergründen und Teams zu entwickeln. Am häufigsten kamen dabei der Meyers-Briggs-Typenindikator (MBTI) sowie das DISG-Persönlichkeits-Profil zum Einsatz, relativ selten dagegen das Instrument INSIGHTS MDI (Management Development-Instruments), obwohl es auf der Bekanntheitsskala ziemlich weit oben steht.

Mehr als die Hälfte der Konzerne sind allerdings bislang MBTI und Co. -abstinent und bekunden, es auch bleiben zu wollen. Als Gründe für ihre Zurückhaltung nennen sie u.a. die Befürchtung, die Typologisierung könne ein Schubladendenken fördern sowie Zweifel an der Seriosität und Wissenschaftlichkeit mancher Tools (aus Sicht der Autoren durchaus begründet). Die Autoren raten den Anbietern der Instrumente, weiter an der Qualität ihrer Produkte zu arbeiten und an die Personalverantwortlichen in den Unternehmen heranzutreten, um diese 'Schlüsselpersonen' von Nutzen und Seriosität der Tests zu überzeugen. Den (potenziellen) Anwendern empfehlen sie indes, sich kritisch mit dem Angebotsspektrum auseinanderzusetzen. Eine Zusammenfassung der Studie kann per E-Mail angefordert werden.