Nein, sonderlich appetitanregend ist das wirklich nicht. Der Pizza-Blitz hat die Pizza à la Chef gerade abgeliefert, man macht es sich vor dem Fernsehsessel gemütlich, öffnet die Pappschachtel und… - wundert sich, wo der reichhaltige Belag geblieben ist. Nun, des Rätsels Lösung ist einfach: Er klebt am Deckel. Für William Coscarelli ist die Sachlage eindeutig. Der Pizza-Blitz hat ein schwerwiegendes Problem mit seiner Performance. Wo liegen die Ursachen des Übels? Ist es den Fahrern egal, wie die Ware beim Kunden ankommt? Liegt der Fehler in der Logistik, weil die Fahrer zu viele Kunden auf einmal versorgen müssen? Muß die Organisation überdacht werden? Fragen über Fragen. Dabei ist die Lösung des Performance-Problems leicht - im wahrsten Sinne des Wortes. Coscarelli hält sie triumphierend zwischen Daumen und Zeigefinger: Ein kleines Plastik-Tischchen wird vor dem Verschließen des Kartons auf die Mitte der dampfenden Pizza gestellt. Dieser sorgt für den notwendigen Abstand zwischen Deckel und Belag. Die Pizzen können während des Transports weiterhin gestapelt werden. Und der Kunde freut sich, daß der Käse da ist, wo er hingehört.
Mit diesem simplen Beispiel veranschaulichte William Coscarelli, was es mit einem Begriff auf sich hat, der in der Weiterbildungsszene gegenwärtig für Diskussionsstoff sorgt und nicht zuletzt auf dem vergangenen ASTD-Kongreß Anfang Juni 98 in San Francisco breiten Raum einnahm. Die Rede ist von Performance Improvement. Rund drei Dutzend Trainer und Personalentwickler lauschten aufmerksam den Ausführungen des Professors für Instructional Design an der Southern Illinois University in Carbondale. Die train Gesellschaft für Organisationsentwicklung und Weiterbildung mit Niederlassungen in München und Köln hatte Ende Oktober zu einer Informationsveranstaltung nach Frankfurt geladen. Gemeinsam wollte man die Frage diskutieren, welche Konsequenzen Performance Improvement auf Selbstverständnis und Arbeitsweise von Trainern und Weiterbildnern hat…