Totgesagte leben länger. Auch wenn manch einer den Overhead-Projektor mit dem Aufkommen der Daten- und Videoprojektoren schon abgeschrieben hat, der rund 30jährige Präsentationsklassiker ist nach wie vor gefragt. 'Der Bedarf an Overhead-Projektoren ist zwar weitgehend gesättigt - Ersatzbeschaffungen tendieren vor Neukäufen -, ein Aussterben des Präsentationsgerätes ist jedoch nicht abzusehen', bestätigt Jochen Schieffer, Assistent der Geschäftsleitung bei Backwinkel Schulungsmedien mit Sitz in Hattingen.
Insbesondere zwei Dinge machen den Overheadprojektor attraktiv: Kostenvorteile und einfaches Handling. 'Viele ziehen den Overhead-Projektor einem Multimedia-Gerät vor, um unabhängiger von der Technik zu sein', erklärt Yann Spautz, bis vor kurzem Marketingfachmann bei der Firma Anders+Kern, Norderstedt. Auch Silke Herr, Marketingleiterin der Firma Medium, weiß um die Hemmschwelle vieler Präsentatoren, mit einem LCD-Projektor zu arbeiten. Die Verdrängung des Overhead-Projektors hält sie insbesondere für den Gebrauch in kleinen Runden für unwahrscheinlich: 'Beim Arbeiten in der Gruppe hat der Overhead-Projektor erhebliche Vorteile. Man denke nur an Brainstorming oder an Diskussionen.' Mit Hilfe von Folie und Stift könnten erarbeitete Punkte schnell festgehalten werden. Zudem könne der Präsentator leichter vom vorbereiteten Konzept abweichen und auf Themen eingehen, die nicht eingeplant waren.
'Bei einer Präsentation mit dem Overhead-Projektor bestimmt nicht das Programm die Gestaltung, sondern der Referent', bringt es Norbert Dorn, Werbeleiter bei der Firma Kindermann, Ochsenfurt, auf den Punkt. Jochen Schieffer macht zudem auf die lebendige Seminargestaltung mit Hilfe des Overhead-Projektors aufmerksam: 'Das geschriebene Wort ist immer schneller und anschaulicher als das im PC eingetippte.'…