Firmenfusionen, Übernahmen, Verlagerungen von Unternehmen und Schließungen gehören zum wirtschaftlichen Alltag in Deutschland. Von derartigen Maßnahmen sind Mitarbeiter als Erste betroffen: Eine betriebsbedingte Kündigung trifft sie oft völlig unvorbereitet. Ob 20 oder 55 Jahre alt - der Schock über den Verlust des Arbeitsplatzes sitzt erst einmal tief. Diesen gilt es als Erstes aufzufangen, weil er sonst alles überlagert, den Mitarbeiter in manchen Fällen völlig lähmen kann und ihn von den notwendigen Bewerbungsaktivitäten abhält.
Unter Kündigungen leidet natürlich auch das Betriebsklima. In vielen Betrieben sieht die Realität leider noch so aus, dass zwar Sozialpläne erarbeitet und Abfindungen gezahlt werden, der gekündigte Arbeitnehmer aber mit seiner zukünftigen Situation allein gelassen wird. Unternehmen erkennen zu wenig, dass eine Abfindung noch keinen Arbeitsplatz ersetzt! Auch können den Unternehmen zusätzliche Kosten durch unnötige Rechtsstreitigkeiten entstehen.
Ein Vorgehen, das hierzulande allmählich Schule macht, bindet rechtzeitig eine Outplacement-Beratung ein - und zwar möglichst frühzeitig, noch bevor Kündigungen anstehen. Während in den letzten Jahren fast überwiegend nur Führungskräften eine Outplacement-Beratung angeboten wurde, ändert sich dieser Trend zu Gunsten aller Arbeitnehmer, vor allem bei Standortschließungen.
Ein Beispiel dafür ist das mittelständische Unternehmen BF-Goodrich Diamalt, das seinen Standort in München-Allach bis Jahresende schließen muss. So erhielten die betroffenen Mitarbeiter zusammen mit der Kündigung ein Angebot, das für jeden Mitarbeiter eine persönliche Betreuung für den Zeitraum von fünf Wochen vorsah.