In den letzten Jahren sind neue Einflussfaktoren auf das Gruppenoutplacement (teilweise auch unter der Bezeichnung 'Transferagentur' bekannt) entstanden, die sich in vielfältiger Weise auf Quantität und Qualität des Beratungsangebots auswirken. Soweit es um eine Vergrößerung der Zahl der Projekte zur beruflichen Neuorientierung von betriebsbedingt gekündigten beziehungsweise anderweitig freigesetzten Mitarbeitern von Unternehmen und Institutionen geht, ist dieser Trend sicher zu begrüßen. Allerdings gibt es auch andere Tendenzen, die nicht selten zu einem Qualitätsverlust der Beratung führen. Die Fragen sind: Wie konnte, beziehungsweise kann es zu solch einem kommen und wie ist diesem entgegenzuwirken?
Als wesentliche Auslöser, die zumindest als Nebenwirkung die Gefahr der Verwässerung des Niveaus des Gruppenoutplacement mit sich bringen, lassen sich mindestens drei Prozesse hervorheben: Die Zahl der Personaldienstleister hat deutlich zugenommen. Damit geht einher, dass immer mehr Personaldienstleister ihre Angebotspalette erweitern, ohne das entsprechende Fachpersonal zur Verfügung stellen zu können. Dabei kommt es nicht nur zu Interessenkonflikten in Bezug auf ein faires Angebot gegenüber dem Kunden, sondern auch zu einem Qualitätsverlust.
Bildlich gesprochen kann man sagen: Das 'Warenhaussortiment' löst oft den 'Fachhändler' ab. Der nächste Schritt ist - um bei dem Bild zu bleiben -, das 'Warenhaussortiment' wird vom 'Discounter' abgelöst. So wird zum Beispiel schon relativ simples Bewerbungstraining als Gruppenoutplacement deklariert. Der verstärkten Orientierung auf präventive Maßnahmen gegen das Entstehen von Arbeitslosigkeit durch den Gesetzgeber und die Bundesanstalt für Arbeit ist unbedingt zuzustimmen.