Besonders unerfahrenen Multimedia-Herstellern stellt es sich anfänglich schwierig dar, schon im Vorfeld die Kosten einer eigenen Website, der professionellen Verfilmung eines Projekts oder einer interaktiven Anwendung einzuschätzen. Vier Institute aus Belgien, Frankreich und Spanien haben sich - gefördert durch das Minerva-Programm der Europäischen Union - für ein Projekt zusammengeschlossen, das die Kalkulation multimedialen Materials im Internet ermöglicht.
Erfahrene Produzenten von Lernsoftware stützen sich sowohl auf Richtlinien als auch auf Kalkulationsgrundlagen (costing information), die auf tatsächlichen Kosten basieren. Diese Kalkulationen fließen sodann in den Entscheidungsprozess zur Herstellung multimedialer Lernprodukte ein. Das Coster-Projekt wurde im Rahmen eines EU-Projekts ins Leben gerufen, um eben diese Produktionserfahrung in einem Software-Tool zu verschmelzen, das von professionellen und nicht-professionellen Herstellern genutzt werden kann. Mit diesem Programm können realistische Preise für neue Lernsoftware veranschlagt und Kostenvergleiche zu Produkten angestellt werden.
Nutzer, die die inhaltliche Planung ihres multimedialen Produktes schon abgeschlossen haben, können sofort in den Hauptteil des Tools einsteigen. Hier führt sie ein datenbasiertes Programm durch eine Kalkulation der anstehenden Kosten für das Produkt. Nachdem das Programm Informationen zu dem geplanten Produkt abgefragt hat, liefert es die geschätzten Herstellungskosten, die auf der Basis von Erfahrungswerten der Tool-Betreuer und der jeweiligen Standardkosten in Frankreich, Spanien und Belgien errechnet werden. Das Programm bietet zusätzlich die Möglichkeit, die Berechnungsgrundlage selbst zu erstellen.