Vor fünf Jahren lief meist noch alles in altbewährten Bahnen: Auf eine geschaltete Anzeige in Print-Medien oder Online-Portalen erhielt das Unternehmen Bewerbungen in Papierform. Nach Betrachtung und Analyse durch die Personaler mündeten diese für die Job-Suchenden entweder in eine Absage oder in eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Inzwischen hat das Web 2.0 die Rekrutierung von Mitarbeitern verändert: Alle DAX-Unternehmen haben ein Karriereportal in ihre Internet-Auftritte eingebaut. Bewerber können ihre Bewerbung direkt hier einstellen – und tun das auch. Somit gehören digitale Bewerbungen bei den Großunternehmen inzwischen zum State of the Art. Die Folge für mittelständische Unternehmen: Für sie steigt der Druck, ebenfalls Online-Recruiting einzuführen, da es für die Bewerber fast schon zur Selbstverständlichkeit geworden ist, Bewerbungen digital zu verschicken.
Untersuchungen im Rahmen von Online-Recruiting-Projekten zeigen, dass Bewerber die Möglichkeit schätzen, ihre Bewerbungsunterlagen direkt auf dem Portal des Unternehmens platzieren zu können. Als nützlich und attraktiv empfinden sie darüber hinaus einen professionellen Internet-Auftritt des Arbeitgebers. Der Grund: Hier erfahren die Interessenten nicht nur etwas über die Anforderungen der ausgeschriebenen Position, sondern auch etwas über die Geschäftsentwicklung des Unternehmens sowie über dessen Produkte, Kultur und Werte.
Für das Unternehmen bedeutet die Einführung von Online-Recruiting, dass es sich im Sinne eines Employer-Brandings als Marke besser positionieren kann. Ein weiterer Vorteil: Mit einem informativen Internet-Auftritt und ersten Auswahl-Checks werden sogenannte Spam-Bewerbungen vermieden.
Extras:- Von Suchmaschinenmarketing bis Bewerberansprache: Wichtige Elemente des digitalen Personalmarketings
- Pro und Contra: Online-Recruiting auslagern?
- Kosten und Einsparungen beim Online-Recruiting
Beitrag von Vivica Aug und Thomas Hartmann aus manage_HR 01/10, Februar 2010