OE-Tool: Spielerische Analyse

Janus - so heißt ein doppelgesichtiger Schutzgott aus der römischen Antike, der gleichzeitig nach vorne und nach hinten blickt. In Anlehnung an diese Fähigkeit, die Dinge aus einer ungewöhnlichen Perspektive wahrzunehmen, hat das Janus Institut, Soest, ein gleichnamiges Spiel entwickelt, das Berater in der Anfangsphase der Organisationsentwicklung einsetzen und mit Vertretern des Führungskreises, Abteilungsleitern oder auch Mitarbeitern durchexerzieren können. Das Janus-Spiel soll den Organisationsentwickler bei der Analyse und Hypothesenbildung unterstützen.

Schon aus dem Spielverlauf lassen sich wichtige Schlüsse ziehen: Die Teilnehmer - sechs Personen oder Gruppen - bewegen ihre Spielfiguren über ein Brett, das in Steuerungs- und Aktionsfelder unterteilt ist. Die Steuerungsfelder geben nur verschiedene mögliche Richtungen an, auf den Aktionsfeldern dagegen lassen sich Punkte sammeln. Das Besondere an ihnen aber ist, dass sie durch ihre Farbgebung sechs Themenbereichen - etwa Unternehmenskultur oder Zusammenarbeit im Unternehmen - zugeordnet sind. Beobachtet der Organisationsentwickler nun, dass bestimmte Aktionsfelder immer wieder umgangen werden, könnte das für ihn ein Hinweis auf mögliches Konfliktpotenzial sein. Besetzt ein Spieler jedoch ein Aktionsfeld, stellt ihm der Moderator eine Frage zu dem entsprechenden Bereich, z.B.: 'An welcher Stelle Ihrer Organisation wird Kommunikation derzeit gefördert?' Oder er fordert ihn auf, zu einer Aussage wie 'Wir sind auf einem guten Weg' Stellung zu beziehen'. Über 130 Karten mit vorgefertigten Fragen gehören zur Ausstattung des Spiels. Aus ihnen wählt der Berater vor Spielbeginn sechs Karten zu jedem Bereich aus, die seiner Ansicht nach am besten dazu geeignet sind, das jeweilige Unternehmen zu analysieren - was natürlich bedeutet, dass er sich schon vorher recht intensiv mit der Organisation beschäftigt haben sollte. Das Spiel kostet 250 Euro und kann per e-Mail bestellt werden.

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