E-Learning in internationalen Gewässern

Im „Weltmeer des Wissens“ sollen Lernwillige zukünftig „gezielt navigieren und Lerninseln ansteuern“ können. In diese poetischen Worte kleidet die ILT Solutions GmbH die Ziele, die sie mit der Entwicklung einer gesamteuropäischen Lernplattform anstrebt. Die maritimen Metaphern kommen nicht von ungefähr: Columbus nämlich heißt das aus EU-Mitteln geförderte Projekt, an dem neben der ILT Solutions GmbH als Konsortialführer drei weitere deutsche Firmen sowie Partner aus England und Polen beteiligt sind. Weitere europäische Länder sollen hinzukommen. Geplant sind drei Neuzugänge pro Jahr.

Unter der Ägide von ILT soll ein Portal entstehen, das Lernangebote aus verschiedenen Bereichen vereint, wobei die Anbieter ihre Inhalte entweder auf der Plattform ablegen oder mit dem Portal verlinken können, wie Projektleiter Norbert Reitz von ILT erklärt. „Das Ziel besteht vor allem darin, neue e-learning-ferne Zielgruppen an das Lernen per Internet heranzuführen, etwa Arbeitslose, Senioren und Jugendliche“, so Reitz. Neben professionellen Anbietern von Lernsoftware sind auch Privatpersonen aufgefordert, ihr Wissen – etwa über ein spezielles Hobby – per Lernprogramm via Columbus zu verbreiten. Möglich machen soll dies ein einfaches Autorentool, das auf dem Portal bereitgestellt werden wird. Geplant sind auch Online-Schulungen, in denen sich der Umgang mit dem Tool erlernen lässt. Wie Reitz erklärt, soll es Kontrollmechanismen geben, die dafür Sorge tragen, dass hergestellte Lernprogramme auch funktionieren und – zumindest in gewichtigen Bereichen wie Medizin und Technik – anerkanntem Expertenwissen entsprechen. Weiterhin sollen virtuelle Klassenräume in die Plattform integriert werden, um kooperatives Live-Lernen zu ermöglichen. Bevor die Plattform öffentlich freigeschaltet wird, haben die Projektpartner allerdings noch viel zu tun: Einen Zeitrahmen von 18 Monaten haben sie, um die Seiten zu strukturieren, zu füllen und zu erproben. Für die Pilotphase werden auch noch Organisationen gesucht, die auf Columbus z.B. Kurse für ihre Mitarbeiter erstellen und anbieten möchten, so Reitz.