Neues Corporate Volunteering-Konzept: Kinder als Management-Trainer

Kinder sind die besten Lehrmeister. Davon ist die Non-Profit-Organisation Barton aus Bristol, Großbritannien, überzeugt. Sie offeriert Managern in England schon seit längerem ein ungewöhnliches Trainingsprogramm, das einer der Teilnehmer, Christoph Haas aus Nürnberg, jetzt auch in Deutschland etablieren will: Dreißig Führungskräfte organisieren ein vier- bis sechtägiges Feriencamp für Sprösslinge aus schwierigen sozialen Verhältnissen. Sie machen mit den Kindern Ausflüge und Wanderungen, lesen ihnen Geschichten vor oder veranstalten Spiele und Malwettbewerbe.

Da das Feedback der Kids unverstellt und echt ist, lernen die Manager eine Menge über sich selbst. Außerdem trainieren sie - davon ist Haas überzeugt - ihre Anpassungsfähigkeit, Kreativität, Teamfähigkeit und Überzeugungskraft. Unterstützend stehen den Nurses aus der Business-Welt zwei Freizeitpädagogen und zwei Trainer zur Seite. Erstere helfen in schwierigen Situationen mit den Kindern weiter, Letztere werten die Leistungen der Manager allabendlich gemeinsam mit ihnen aus. Zusätzlich gibt es Einzelcoachings sowie ein Follow-up-Treffen, vier bis sechs Wochen nach dem Camp. Das Programm wird sowohl firmenintern als auch offen angeboten. Während die Teilnahme für die Kinder kostenlos ist, beläuft sich der Preis pro teilnehmendem Manager auf 3.500 Euro. Das nächste offene Training findet vom 30. November bis 6. Dezember 2002 in Kington, nahe Birmingham statt. Hiesige Unternehmen sind eingeladen, eine Testperson ins Training zu entsenden. Für den Sommer 2003 plant Barton die erste Durchführung eines Trainingscamps in Deutschland.