Eltern als Kinder-Coachs

Eine neue Zielgruppe haben der Erfolgscoach Alexander Christiani und der Kürtener Unternehmensberater Jürgen Hoffmann ausgespäht. Und zwar Eltern von Schulkindern. Christiani und Hoffmann haben ein Kursprogramm namens 'Life’s Cool' kreiert, das darauf ausgerichtet ist, die Eltern zu Coachs ihrer Kinder fortzubilden. Das Programm wird derzeit an der Katholischen Grundschule in Odenthal-Eikamp getestet. Zum Pilotversuch gehörten vier Präsenztage à neun Stunden, an denen Christiani den gut 60 Teilnehmern – angepasst an den Bedarf der Zielgruppe – jenes Know-how vermittelte, das er sonst an Top-Manager aus der Wirtschaft weitergibt: Motivationstypen, Motivationstechniken, Kommunikation und vor allem Lerntechniken. Nun ist der Pilot in eine Nachbetreuungsphase eingetreten, in der die Teilnehmer via Telefon, Internetplattform und WBT begleitet werden. Christiani und Hoffmann planen, das Programm ab Mitte 2009 bundesweit anzubieten. Dann sollen neben dem Promi-Trainer Christiani auch andere Coachs zum Einsatz kommen.

Die Idee zu dem Programm geht übrigens auf Jürgen Hoffmann zurück. Hoffmann nämlich nahm vor vielen Jahren einmal an einem Training bei Christiani teil. 'Von dem dort erworbenen Wissen profitierte ich auch bei der Erziehung meiner Kinder', sagt der Vater dreier Söhne. Die Erkenntnis brachte ihn darauf, mit Christiani das neue Schulungsangebot aus der Taufe zu heben. Dabei ist ihm klar: 'Was wir machen, ist keine Revolution.' Wichtig sei aber, dass die Eltern in dem Programm Selbstvertrauen gewinnen. 'Sie machen die Erfahrung, wie viel Spaß Lernen machen kann, und diese Erfahrung geben sie dann an ihre Kinder weiter', ist Hoffmann überzeugt. Mit ihrem Angebot wollen sich Christiani und Hoffmann vorwiegend an die Eltern von Grundschulkindern richten. Vor allem, um möglichst frühzeitig anzusetzen. 'Und auch, weil dort die Chance größer ist, alle Eltern, also sowohl bildungsnahe als auch -ferne zu erreichen', erklärt Hoffmann. Der Zusammenhalt der Elternschaft und damit auch mögliche Multiplikatoreneffekte seien in der Grundschule größer als es später, an weiterführenden Schulen, der Fall sei. Ob Eltern in großer Anzahl allerdings bereit sein werden, für das Training in die Tasche zu greifen? Immerhin soll der Kurs (der sich einschließlich Nachbetreuungszeit auf etwa ein Jahr erstrecken wird) voraussichtlich gut 588 Euro (49 Euro pro Monat) kosten.