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Neuer Verband

Unternehmer machen Unternehmer

Der Name ist Programm: '20 Prozent' nennt sich ein neu gegründeter Verein, der sich das Ziel gesetzt hat, die Selbstständigen-Quote in Deutschland zu erhöhen. Und zwar auf 20 Prozent im Jahr 2020. Ist das Ziel erreicht, will sich der Verein auflösen. Initiatoren des ehrgeizigen Projektes sind die Trainer und Berater Michael Kroheck aus Karlsruhe als erster Vorsitzender und Helge Thomas aus Heidelberg als stellvertretender Vorsitzender. 'Der Fokus liegt darauf, eine rege Community zu schaffen, in der Unternehmer die Gründer vor allem mit ihrem Know-how unterstützen', erläutert Kroheck. Denn Unterstützung haben Menschen, die sich selbstständig machen wollen, aus seiner Sicht dringend nötig: 'In der Öffentlichkeit erfährt der Selbstständige hierzulande keine Wertschätzung.'

Spätestens seit Einführung der Ich-AG sei das Image der Selbstständigkeit endgültig ramponiert. 'Das war ein netter Versuch, aber mit den falschen Instrumenten', urteilt Kroheck. Den Grund für das Scheitern vieler Gründer sieht er nicht zuletzt in der mangelhaften Unterstützung durch Menschen, die die Selbstständigkeit selbst gar nicht kennen. Ungünstig etwa sei es, wenn ein angehender Selbstständiger von einem angestellten Mitarbeiter des Arbeitsamtes beraten werde. Aus Krohecks und Thomas’ Sicht gibt es nur im Kreis der Selbstständigen ausreichend Wissen über die Fallstricke, aber auch die Chancen dieser Existenzform.

'Nur Unternehmer machen Unternehmer' lautet die These. In dem neuen Verein sollen beide Seiten profitieren: Es soll Workshops, Seminare und Vorträge geben. Und es gibt die Internetplattform www.20prozent.org, auf der die Mitglieder Kontakte knüpfen und pflegen können. Geplant sind ferner Info-Veranstaltungen und Arbeitskreise. Über einen Einkaufspool haben die Mitglieder zudem Zugriff auf rabattierte Waren, zunächst auf Büroartikel, die 20 bis 40 Prozent preiswerter als im Handel angeboten werden. Der Verband präsentiert überdies bundesweit Formate für potenzielle Gründer, etwa eine 'Ideenwerkstatt' mit seinem Kooperationspartner, dem Wirtschaftsmagazin brand eins. Die Aufnahme in den Verein kostet einmalig 200 Euro. Im ersten Gründungsjahr wird kein Mitgliedsbeitrag erhoben. Erst ab dem zweiten Jahr nach der Gründung werden Mitgliedsbeiträge in gestaffelter Höhe je nach erzieltem Vorjahresumsatz erhoben. Kroheck und Thomas garantieren, dass davon lediglich 15 Prozent in die Administration und Infrastruktur des Vereins fließen. Das Konzept scheint bislang gut anzukommen: Nach den ersten zehn Tagen registrierte Kroheck 130 Interessenten und 32 Mitglieder.
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