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Neue Wirtschaftsromane: Wissenswertes aus der Managementwelt

Wer sich über aktuelle Managementfragen informieren möchte, muss nicht länger zum trockenen Fachbuch greifen: Zwei neue Wirtschaftsromane stellen eindrucksvoll unter Beweis, dass es auch auf literarischer Ebene möglich ist, Businessthemen informativ und interessant zu gestalten. Obwohl der Anspruch auf spannende Unterhaltung im Vordergrund steht, vermitteln die Autoren John Guaspari und Gerhard Nagel durchaus Wissenswertes aus der Managementwelt.

Einen Einblick in die Hintergründe unternehmenspolitischer Entscheidungen bietet John Guaspari mit seinem Wirtschaftskrimi 'Das letzte Meeting': Seit Jahren ist der Vorstand der Firma Lodestar auf der Suche nach dem idealen Managementtrend, doch Reengineering, Empowerment und Total Quality Management wechseln sich ab, ohne dass sichtbare Erfolge erzielt werden. Erst als der Unternehmensberater Michael Fallon das Kundennutzen-Programm einführt, kommt es zum Umschwung: Nicht nur die Gewinnkurve der Firma geht nach oben, auch Führung und Belegschaft werden aus ihrer vormaligen Lethargie gerissen.

Als Berater Fallon auf der Höhe seines Erfolges ermordet wird, muss Inspektor Gatling einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens werfen. Die Beweisaufnahme gestaltet sich als Streifzug durch die Welt der Managementtrends, der für den Unkundigen informativ sein mag, dem Profi allerdings wenig Neues vermitteln dürfte. Interessant wird es erst, als der Mörder bereits gefasst ist: Im Anhang überlässt der Autor dem Leser ein Memo Fallons in dem das Phänomen des Kundennutzen-Effekts erläutert wird. Dieser soll dafür sorgen, dass bei den Mitarbeitern eines Unternehmens genügend Energie freigesetzt wird, um auch zukünftige Veränderungen mit Engagement zu tragen.

Gegensätze in der Beratungsbranche

Während sich Guaspari auf der Ebene des Managements bewegt, führt Gerhard Nagel mit seinem Business-Roman 'Die Rivalen' in die Feinheiten der Beratungsbranche ein. Als der Unternehmensberater Klaus Brönner den Sohn eines Freundes in seiner kleinen Beratungsgesellschaft SynTeam aufnimmt, steht er vor einer schwierigen Aufgabe: Nach vier Jahren Berufserfahrung als Consultant mit dem Spezialgebiet Reorganisation hat sich der junge Mann einen Beratungsstil angeeignet, der dem systemischen Beratungsansatz von SynTeam widerspricht.

Der Konflikt der beiden unterschiedlichen Beraterpersönlichkeiten ist vorprogrammiert, denn Effizienz und Zielfokussierung stehen sozialer Kompetenz und Prozessorientierung scheinbar unversöhnlich gegenüber. Zwei Welten prallen hier aufeinander, und die überspitzte Darstellung der Charaktere intensiviert nur die Schärfe ihrer Auseinandersetzung. Nagler wirft mit seinem Roman einen durchaus kritischen Blick auf die Beratungsbranche. Er macht den Leser mit den Vor- und Nachteilen sowohl des ziel- als auch des prozessorientierten Beratungsansatzes vertraut. Seine Botschaft ist deutlich: Es kommt nicht darauf an, sich auf eine Beratungsphilosphie zu konzentrieren. Vielmehr müssen beide Ansätze gewinnbringend kombiniert werden.

'Das letzte Meeting' von John Guaspari, 192 S., geb., Wirtschaftsverlag Ueberreuter, Frankfurt/Wien 2001, ISBN 3-7064-0811-2, 32,- DM.

'Die Rivalen' von Gerhard Nagler, 248 S., geb., Hanser Verlag, München/Wien 2001, ISBN 3-446-21681-2, 49,50 DM.
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