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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Anne M. Schüller aus managerSeminare 314, Mai 2024
Dürftig an Anreizen: Warum die lineare Ökonomie Unternehmen kaum zum nachhaltigen Handeln animiert
Verleihen statt verkaufen: Wie das Geschäftsmodell XaaS Prioritäten in Richtung Nachhaltigkeit verschiebt
Regenerative Geschäftsstrategien: Nachhaltig und profitabel dank neuer zirkulärer Ideen
Revison und Aktion: Potenziale für die ökologische Transformation im Unternehmen erschließen
Chancen für HR: Welche Rolle People & Culture bei der ökologischen Wende spielen kann
Den meisten Unternehmen ist heute bewusst, dass sie, neben der Digitalisierung, vor einer weiteren enormen Transformationsherausforderung stehen: der Transformation hin zu einer nachhaltigeren, klimafreundlicheren Ökonomie. Nicht wenige bekommen die Auswirkungen der Klimakrise bereits selbst zu spüren. Etwa in Form von Betriebsstörungen, Materialknappheit, unterbrochenen Lieferketten und Produktionsausfällen aufgrund von Wetterextremen. VW zum Beispiel musste im Herbst 2023 die Produktion für mehrere Wochen zurückschrauben, weil es aufgrund von Hochwasserereignissen in Slowenien zu Lieferengpässen gekommen war. Die Betriebe wissen zudem: Eine wachsende Zahl von Kunden kauft bevorzugt bei Firmen, die sich glaubhaft sozial- und umweltverträglich verhalten. Auch bei Vergabeprozessen spielen Nachhaltigkeitskriterien für Finanzgeber eine immer wichtigere Rolle. Hinzu kommt das Phänomen „Conscious Quitting“: Mancher Mitarbeiter kündigt lieber, als ein aus seiner Sicht fragwürdiges ökosoziales Verhalten des Arbeitgebers mitzutragen – und zwar nicht still und leise, sondern mit lautstarker Angabe der Kündigungsgründe auf Social Media (Loud Quitting).
Mit Blick auf solche Phänomene tun viele Unternehmen in Sachen Umwelt- und Klimaschutz schon einiges. Da werden Dienstfahrräder bereitgestellt, Umweltprojekte in der Region unterstützt und vegane Gerichte in der Firmenkantine offeriert. Es werden Strategien zur Emissionssenkung verfolgt, umweltschädigende Akteure von Zulieferlisten gestrichen und Prozesse wie das Versenden von Werbepost oder Verpackungspraktiken im Hinblick auf deren Öko-Impact hinterfragt.
Natürlich ist jede Initiative begrüßenswert und ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Wirtschaft. Allerdings bleibt der Impact vieler Einzelmaßnahmen begrenzt. Sie sind weit davon entfernt, eine grundsätzliche ökologische Transformation in Unternehmen – oder gar der gesamten Ökonomie – zu bewirken. Denn das Grundproblem bleibt bestehen: Die Umsetzung einer Maßnahme hier und die Initiierung eines Projekts dort bringt noch keinen Wandel auf einer tieferen Ebene. Im Gegenteil: Die Logik hinter den eigentlichen Kernprozessen, also den wertschöpfenden Aktivitäten einer Organisation, ändert sich dadurch nicht oder nur begrenzt. Aber diese Logik ist das Problem.
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