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Motivationspsychologie

Es braucht nicht immer Ehrgeiz

Wer Mitarbeiter zu Höchstleistungen motivieren will, sollte aufpassen, dass er sie nicht auf dem falschen Ohr erwischt. Denn manche Menschen turnt die Aufforderung, sich ins Zeug zu legen, derart ab, dass ihr Leistungsniveau daraufhin sogar zurückgeht. Das jedenfalls zeigt eine US-Studie, die Anfang 2010 publiziert wurde. In der Untersuchung gehen die Psychologie-Professorin Dolores Albarracin von der University of Illinois und der Psychologe William Hart von der University of Florida der Frage nach, wie Ehrgeiz und Spitzenleistungen zusammenhängen.

Die Wissenschaftler führten mehrere Experimente durch. In einem davon wurden Probanden, die eine Aufgabe zu lösen hatten, sehr kurz (und damit nur unterschwellig wahrnehmbar) Begriffe wie 'Gewinn', 'Können' und 'Stärke' gezeigt. Daraufhin liefen jene, für die Leistung, harte Arbeit und Erfolg wichtige Werte sind, zur Höchstform auf. Doch bei den übrigen Probanden, die weniger leistungsorientiert und konkurrenzbetont eingestellt waren, trat der gegenteilige Effekt ein: Deren Motivation, die Aufgabe bestmöglich zu erledigen, ließ deutlich nach. In einer weiteren Versuchsanordnung wurden die Probanden erneut zur Lösung einer Aufgabe aufgefordert und ihnen wurden einmal mehr unterschwellige Botschaften präsentiert (Wörter wie exzellent, dominant, Konkurrenz). Es gab allerdings einen entscheidenden Unterschied: Nun wurde den Testpersonen gesagt, die Aufgabe mache Spaß. Resultat: Die Strebsamen fielen im Leistungsniveau zurück, die weniger Ehrgeizigen legten dagegen nun Spitzenleistungen an den Tag.

Es scheint demnach, auch den wenig Ehrgeizigen sind Höchstleistungen möglich – sofern ihnen eine Aufgabe Spaß macht. Ebenso könnte die häufige Erinnerung an ihre eigenen Leistungsziele auf die sehr leistungsbewussten Personen sogar so wirken, dass diese kaum noch für Spaß bei der Arbeit zugänglich sind. Die Studie 'The Effects of Chronic Achievement Motivation and Achievement Primes on the Activation of Achievement and Fun Goals' ist im Journal of Personality and Social Psychology erschienen.
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