Probleme kennt er nicht, nur Herausforderungen. Was sich in den Weg stellt, wird weggeräumt. Nur nicht lange fackeln. Der Typ des dynamischen Anpackers prescht voran, auch wenn mancher dabei auf der Strecke bleibt. Ihm ist egal, ob andere für seinen Erfolg zahlen. Ein Manager des Machertyps bedenkt nicht, ob er tatsächlich das jeweilige Problem angemessen gelöst hat. Hauptsache, er tut etwas. Augen zu und durch.
Gefährlich wird diese Einstellung vor allem in Krisenzeiten. Hier sind ökonomischer und ethischer Sachverstand wichtiger als blindwütiges Handeln. Nicht umsonst leitet sich das Wort Krise vom altgriechischen Verb krÃnein ab, das trennen und unterscheiden bedeutet. Eine Krise ist demnach eine Entscheidung, der Höhe- und Wendepunkt einer Entwicklung. Die Begriffsklärung ist aufschlussreich, denn meistens verwenden wir „Krise“ gleichbedeutend mit „Katastrophe“ und vergessen die zweite Möglichkeit einer Wendung zum Guten. Die erfolgreiche Abwendung einer Krise ist aber jederzeit möglich – allerdings nur, wenn wir nicht aktionistisch handeln.
Sicher beherrschen auch Unsicherheit, ein Gefühl der Bedrohung und Ungeduld viele unserer Entscheidungen. Aber wenn Emotionen uns zum blinden Aktionismus drängen, wird es gefährlich. Die Alternative heißt Risikobeherrschung. Notwendige Voraussetzung für den besonnenen Umgang mit Gefahren ist die Kompetenz, Risiken systematisch zu erfassen, zu bewerten und Maßnahmen zu ihrer Bewältigung zu steuern.
Schlagwörter: Risikointelligenz, Risikomanagement, ethischer Kompass, moralisches Missverständnis