Neues Personal zu beschaffen hat Bernd Wachenfeld früher viel Zeit gekostet. Sein Unternehmen ist darauf spezialisiert, Baumärkte einzurichten und neue Ware in die Regale einzuräumen. Ein hektisches Geschäft: Kunden melden sich oft kurzfristig, dann gilt es, an einem Baumarktstandort schnell zwei Dutzend Aushilfen zusammenzubekommen. Mitunter brauchte Wachenfeld für die Suche eine Woche.
'Heute schaffen wir das in zwei Tagen', freut sich der Remscheider Unternehmer. Der neue Ablauf: Wachenfeld meldet seine offenen Stellen bei der Plattform www.aushilfe-direkt.de an. Sie sendet eine SMS an alle Aushilfen im Umkreis, die sich online registriert haben. In der Kurznachricht wird der Job beschrieben und Wachenfelds Handynummer angegeben. Interessierte Aushilfen können sofort zurückrufen. 'Das funktioniert tadellos – und ist kostenlos', freut sich Wachenfeld.
Über Handy neue Mitarbeiter rekrutieren – diese Praxis hat Zukunft. Wobei der Jobalarm per SMS erst der Anfang ist: Laut Experten wird das mobile Internet bald selbstverständlich zur Personalbeschaffung eingesetzt, – und zwar auf dem gesamten Arbeitsmarkt. 'Das Interesse an Mobile Recruiting ist groß', sagt Wolfgang Jäger, Professor an der Hochschule RheinMain, Wiesbaden. Er leitet ein Forschungsprojekt, das die Möglichkeiten des neuen Mediums untersuchen soll. Unlängst hat er eine Umfrage zum Thema M-Recruiting durchgeführt. Demnach erwarten 89 Prozent aller Unternehmen, dass die Bewerberansprache über mobile Endgeräte in Zukunft an Bedeutung gewinnt. 42 Prozent der Befragten planen, dieses oder nächstes Jahr zum ersten Mal eine mobile Recruiting-Kampagne zu fahren.
Extras:- Mobile Recruiting: Vor- und Nachteile verschiedener Methoden wie SMS, Mobile Tagging oder Apps im Ãœberblick