An einem Sonntag nachmittag im August: Roland M., Mitarbeiter einer Großbank in Frankfurt, liegt auf einer Wiese am Baggersee und lernt für seine Abschlussprüfung zum Betriebswirt. Lehrbuch oder sonstige schriftliche Unterlagen hat er allerdings nicht dabei. Der Lernstoff ist in seinem PDA (Personal Digital Assistant) gespeichert. Von diesem mobilen Gerät ruft er Texte ab, bearbeitet Aufgaben und schaut sich Grafiken an... Ein Zukunftsszenario des mobilen Lernens, das Fragen aufwirft: Wie kommen die Daten in den PDA? Ist der Display des Gerätes nicht zu klein, um Text und Grafiken leserlich abzubilden? Und würde man normalerweise nicht etwa ein Lehrbuch einem PDA zum Lernen vorziehen?
“Beim Thema Mobile Learning steht man bezüglich geeigneter Einsatzmöglichkeiten und Nutzerakzeptanz noch ganz am Anfang”, sagt Franz Lehner, Professor am Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik an der Universität Regensburg. Sicher sei aber: M-Learning - auch als Wireless Learning oder ubiquitäres Lernen bezeichnet - wird kommen. “M-Learning ist eine zwangsläufige Weiterentwicklung von e-Learning”, pflichtet Richard Straub, Director for e-Learning-Solutions bei IBM-Europe, bei. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Lernformen: M-Learning gewährleiste neben zeitlicher auch räumliche Flexibilität. Denn ein Zugang zum Computernetz erfolgt nicht über stationäre Gerätschaften, sondern mit portablen Geräten wie Notebook, Handy, PDA oder Smartphone. Das heißt: Man kann auf ein Computernetz zugreifen, ohne am Computer zu sitzen, also ohne an einen bestimmten Platz gebunden zu sein.
Extras:
- Was mit M-Learning möglich ist - vom Lernen in einer Simulationsumgebung bis zu Übersetzungsdiensten per SMS
- Übersicht: Unterschiede zum klassischen Lernen