Oft lässt sich Mobbing auf Versäumnisse im Konfliktmanagement zurückführen. Vorgesetzte haben zumeist nicht gelernt, auf Unstimmigkeiten rechtzeitig zu reagieren, Stellung zu beziehen und Konfliktgespräche zu führen. Arbeitgeber sind im Rahmen ihrer gesetzlich verankerten Fürsorgepflicht gefordert, sich der Problematik zu stellen. Arbeitnehmer haben das Recht auf einen Arbeitsplatz, der frei ist von gesundheitsgefährdenden Einwirkungen, auch solchen im zwischenmenschlichen Bereich (Ausgrenzung, Abwertung, Bedrohung, Ein-schüchterung, Diskriminierung).
Fortbildungs- und Seminarangebote können einen wichtigen Beitrag leisten, um die Handlungskompetenz der zuständigen Vorgesetzten und Ansprechpersonen zu erhöhen, um sowohl präventiv als auch im konkreten Mobbingfall tätig zu werden.
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Dortmund beauftragte daher das Landesinstitut Sozialforschungsstelle Dortmund, einen dementsprechenden Qualifizierungsbaustein zur Mobbingthematik zu erstellen. Es entstand ein Fortbildungskonzept, das kontinuierlich erweitert und spezifiziert wurde. In einem Baukastensystem wurden unter Einbeziehung vorhergehender Projekterfahrungen Seminareinheiten zum übergreifenden Themenkomplex 'Psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz' entwickelt. Je nach Interessenlage stehen seitdem Seminare mit unterschiedlichen Themenausrichtungen (Mobbing, sexuelle Belästigung oder Konfliktmanagement) zur Verfügung. Durch die variable Handhabung und die vielseitigen Kombinationsmöglichkeiten ergeben sich individuell auf spezielle Zielgruppen oder Zeitkontingente zugeschnittene Vorträge, Seminare oder Workshops.