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Mitarbeiterbefragung: Entstaubter Klassiker

Mitarbeiterbefragungen verlaufen oft enttäuschend: Sie haben geringe Rücklaufquoten und erreichen einen Teil der Belegschaft erst gar nicht - nämlich jene Angestellten, die, weil sie innerlich bereits gekündigt haben, ohnehin allergisch auf alles reagieren, was 'die da oben' ausgebrütet haben. Zudem frustrierend: Die in solchen Befragungen gewonnenen Antworten zeigen nicht, welche Verbesserungsmaßnahmen lohnenswerterweise in Angriff zu nehmen sind. Schließlich gibt es neben Missständen, die eine tickende Zeitbombe sind, auch solche, mit denen die Angestellten ganz gut leben können.

Für die Arbeitswissenschaftler Professor Dr. Heiner Minssen und Dr. Rüdiger Piorr von der Ruhr-Universität-Bochum war daher klar: Mitarbeiterbefragungen müssen anderes werden, wenn sie Früchte tragen sollen. Im Rahmen des tranet-ruhr-Projektes entwickelten sie ein Befragungsinstrument, das mit der verstaubten Methode nicht mehr viel gemein hat - in erster Linie, weil es die Mitarbeiter selbst sind, die in vorgeschalteten Workshops und Interviews Fragestellungen definieren. Der Vorteil: Auf diese Weise wird in die Fragebögen, mit denen anschließend wie in jeder Mitarbeiterbefragung üblich die Zufriedenheit der Angestellten ermittelt wird, genau das eingebracht, was der Belegschaft tatsächlich unter den Nägeln brennt. Besonders transparent werden die Erwartungen und Anforderungen dadurch, dass die Mitarbeiter zusätzlich definieren, was sie zwingend voraussetzen, was sie gerne hätten und wovon sie positiv überrascht wären. Bisher sind die Erfahrungen mit der neuen Methode positiv: Die Rücklaufquoten liegen bei 60 Prozent, die Erstellung von Handlungsplänen wurde erleichtert und auch die Bereitschaft der Mitarbeiter, sich in Projektgruppen zu engagieren, nahm zu.
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