Einen Kopfhörer und eine verdunkelte Brille, in der von innen an zwei Punkten jeweils vier kleine 'Lämpchen' eingebaut sind, aufgesetzt - beides an ein walkmangroßes Gerät angeschlossen, bequem hingelegt und los gehts:
Lichtblitze von der Seite, von vorn; ein hektisches und sogar aggressives Lichtgeflacker. Zur selben Zeit: Meeresrauschen, langsam einsetzende Klänge und ein in kurzen Intervallen hörbarer, eindringlicher Ton. Frequenzen und Lichtimpulse sind auf ein Zusammenspiel eingestellt und was akustisch und optisch wie ein intergalaktischer Zweikampf begann, wird durch Reduzierung der Reize nach und nach zu einem Gleitflug durchs All, einem Spaziergang am Strand und dem Gefühl, von Wellen leicht hin und her geschaukelt zu werden. Dazu: Farbenspiele vor den geschlossenen Augen. Nach einer Weile intensivieren sich die Frequenzen und Lichteffekte wieder, denn es heißt 'back to reality'. Doch kurz vor Einsetzen des 'Hallo wach- Programmes' baut sich für einen kurzen Moment, vielleicht eine Sekunde lang, das Gefühl völliger Losgelöstheit auf, als würde man mit hoher Geschwindigkeit durch Zeit und Raum fliegen - ein unbegreifliches Gefühl.
'Was soll denn das...?' werden Sie jetzt wahrscheinlich denken. Und wenn ich es nicht selbst erlebt hätte, würde ich sicher genauso reagieren. Aber die ersten Zeilen beschreiben alles andere, als den Anfang eines neuen Science Fiction Romans, sondern, nach bestem Wissen und Gewissen, mein erstes Erlebnis mit einer Mind Machine. Zauberei, Magie hätte man im Mittelalter gesagt, doch heute weiß man es besser: meine Reise ins Unbekannte war, nichts anderes, als eine Reizung und anschließende Beruhigung der Gehirnwellen mit Hilfe optisch-akustischer Stimuli. Logisch, oder? Zum besseren Verständnis ist ein Exkurs in die Geschichte der Mind Machines unerläßlich.