Bonuszahlungen senken die Performance

Je größer der monetäre Anreiz für die Manager, desto besser die Unternehmensperformance. Diese schlichte Gleichung geht offenbar nicht mehr auf. Zwei Wissenschaftlerinnen von der Universität Zürich haben herausgefunden: Bonuszahlungen haben nur einen minimalen Einfluss auf den Unternehmensgewinn – und der ist auch noch negativ. Professor Margit Osterloh und Dr. Katja Rost durchleuchteten die Resultate von 76 Studien unter insgesamt über 123.000 Unternehmen und stellten fest: 'Die Höhe des variablen CEO-Einkommens erklärt die Unternehmensperformance nur zu 1,2 Prozent', konstatiert Rost. Auf der Suche nach einer Erklärung für den überraschend geringen Zusammenhang von 'Pay for Performance' und Unternehmensperformance blickten die beiden Wirtschaftswissenschaftlerinnen in der Historie zurück.

'Pay for Performance war nicht immer unwirksam', schildert Rost. 'Vielmehr nahm die Wirksamkeit im Laufe der Jahre dramatisch ab.' Während im Jahr 1950 ein CEO-Bonus laut Untersuchung noch eine deutliche Steigerung des Unternehmensgewinns bewirkte, führten im Jahr 2007 höhere Prämienzahlungen im Schnitt sogar zu einer leichten Absenkung der Rendite. Nach Meinung von Margit Osterloh hat dies vor allem drei Gründe: 'Erstens führt Pay for Perfomance zur Verdrängung der intrinsischen Motivation von Managern. Zweitens werden kontraproduktive Verhaltensanreize – zum Beispiel zur Verschleierung von Risiken – gesetzt. Und drittens kommt es zu negativen Selektionseffekten, weil sich insbesondere eigennützige Manager von der Aussicht auf Boni angezogen fühlen.' Vor dem Hintergrund ihrer Ergebnisse plädieren die Forscherinnen dafür, die Fixanteile von Managergehältern wieder zu erhöhen.