Man weiß nicht genau, was, wobei der Unterton des Wortes nahe legt, dass dies nicht nur wünschbar ist, sondern auch möglich. In der Kombination ergibt sich daraus etwas zweifelsfrei Zukunftsweisendes und Optimistisches. Viele Unternehmen sind daher auf ihre Personalentwicklung stolz. In Teilen auch sicherlich zurecht.
Eigenartigerweise findet sich jedoch oberhalb einer gewissen Hierarchieebene nur noch selten ein Mensch, der sich als Persönlichkeit geistsprühenden Witzes in die Erinnerung gräbt. Individualität ist offenbar ein Karrierehandicap. Systemkonformität pflastert den Weg vom Aktenträger zum Entscheidungsträger. Zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der Organisation sind viele dieser 'entwickelten' Führungskräfte weder bereit noch in der Lage. Sie sind Geschöpfe des Systems, Exponate des Systems und werden vom System geschützt.
Wer nach langjährigen Förderprogrammen noch im Unternehmen verbleibt, ist ein 'organization man' und als Persönlichkeit auffällig unauffällig.
Personalentwicklungs-'Maßnahme' - da ist das 'maßregeln' ja nicht weit, faktisch aber wird 'Maß genommen', an einem Ideal orientiert, eine Latte angelegt, ge- und vermessen.
Meine These daher: Institutionalisierte Personalentwicklung definiert Individualität als Krankheit, die durch sie zu heilen wäre. Sie tauscht oktroyierte Veränderung gegen Zugangsberechtigung. Ihre Lektionen richten den Menschen ab - bis aufs Zwergenformat. Verkindlichung des Menschen ist das große Ungesagte, von dem man die Augen abwendet.