Spezialisten stellen sich besser

Spezialisierte Unternehmensberatungen sind deutlich besser durch die Krise gekommen als die Allround-Anbieter. Das geht aus einer Umfrage hervor, die der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) in Kooperation mit der Bonner Beratungsgesellschaft exeo Strategic Consulting AG unter mehr als 200 Consulting-Unternehmen durchgeführt hat. Jene Firmen mit einer klaren Branchenausrichtung oder einem funktionellen Fokus – beispielsweise auf Controlling oder IT-Beratung – sagen zu 40 Prozent, dass die Wirtschaftskrise keinen negativen Effekt auf ihr Geschäft hatte. Damit liegen die Spezialisten deutlich über dem Schnitt: Unter allen Befragten haben lediglich 27 Prozent nach eigenen Angaben gar nicht unter der Krise gelitten. Für BDU-Präsident Antonio Schnieder bestätigt das Ergebnis eine Entwicklung, die sich schon in den Jahren vor der Krise abgezeichnet hat: 'Bei den kleineren und mittelgroßen Unternehmen wird eine Spezialisierung mehr und mehr zum Muss.'

Ein möglicher Grund, warum viele Spezialisten keine Einbußen hinnehmen mussten: Ihnen fällt es leichter als den Generalisten, den monetären Nutzen ihrer Leistungen vorzurechnen – und dieser rückt in ökonomisch schwierigeren Zeiten bekanntlich noch deutlicher in den Fokus. Dass aufgrund der Erfahrungen in der Krise sich nun auch die Big Player auf dem Beratungsmarkt stärker spezialisieren, glaubt Schnieder allerdings nicht. Im Gegenteil: 'Bei den großen Unternehmensberatungen steigt der Druck, sich zusammenzuschließen, um im globalen Wettbewerb Skalen- und Synergie-Effekte nutzen zu können.'