Mediation ist eine professionelle Technik der außergerichtlichen Lösung von Konflikten. Wenn zwei oder mehrere Parteien im Streit liegen oder sich durch einen unausgesprochenen Konflikt aus dem Weg gehen, versucht der Mediator, den Parteien neue Kommunikationsmöglichkeiten und Erfahrungen zu erschließen und gegebenenfalls eine weitere Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Der Mediator ist Sachverwalter der Interessen der Konfliktparteien, anders als nach dem herkömmlichen Anwaltsverständnis. Der Mediator trifft in der Sache keine Entscheidung, anders als der Schiedsrichter. Er steuert den Prozess der Konfliktbearbeitung. Seine Kompetenz ist es, neue Perspektiven zu schaffen. Dabei greifen Mediator und Konfliktparteien auf ein standardisiertes und bewährtes Verfahren zurück. Im Mediationsverfahren erfolgt die Konfliktbearbeitung nach festgelegten Regeln und zielt ab auf eine gemeinsam von den Konfliktparteien zu erarbeitende Vereinbarung zur Konfliktlösung.
In zahlreichen Unternehmen in den USA und Australien und zunehmend in Europa hat sich das Mediationsverfahren als alternative Regelung von Streitigkeiten außerhalb des Rechtssystems bereits etabliert. Zunächst wurde beispielsweise in den USA Mediation als Reaktion auf die überlasteten Gerichte zu Beginn der 70er Jahre eingeführt. Die Vereinigung der Anwälte von Los Angeles gründete 1978 eine Mediationsstelle für Miet-, Nachbarschafts-, Arbeits-und Vertragskonflikte. Daraus entwickelte sich in den USA das mittlerweile anerkannte Mediationsverfahren als Steuerungsinstrument von Konflikten, was sich vor allem auch auf politische Konflikte und Regelungen in Scheidungsverfahren übertragen hat.