In Deutschland gibt es gegenwärtig fast 150 Institutionen, die MBA-Kurse anbieten - mit stark steigender Tendenz. Eine wesentliche Ursache hierfür ist in der innerhalb der Europäischen Union verbindlich beschlossenen Umstellung der Studienabschlüsse auf Bachelor und Master zu sehen. Dabei entstehen zahlreiche MBA-Programme durch eine bloße Neuetikettierung sowohl klassischer BWL-Studiengänge als auch spezialisierter Aufbau- und Ergänzungsstudiengänge. Das quantitative Marktwachstum geht so mit einer nachhaltigen qualitativen Verwässerung einher. Das dem MBA-Studium ursprünglich zugrunde liegende Ziel einer praxisorientierten General-Management-Ausbildung wird von zahlreichen Programmen weder inhaltlich noch konzeptionell erreicht.
Vor diesem Hintergrund ist es für jeden MBA-Interessenten unerlässlich, eine Marktsegmentierung vorzunehmen, um ein den persönlichen Bedürfnissen und Entwicklungszielen entsprechendes Programm zu finden. Seine eigentliche Bedeutung erlangt der Studienabschluss durch die verleihende Institution. Sie steht für die Güte der Ausbildung und bestimmt letztendlich den Marktwert eines MBA-Abschlusses.
Eine erste Orientierungshilfe auf internationaler Ebene bieten die von Business Week, Financial Times und Wall Street Journal regelmäßig durchgeführten Rankings. Auch wenn diese aufgrund unterschiedlicher Auswahlkriterien und Gewichtungen zu durchaus unterschiedlichen Ergebnissen führen, ermöglichen sie eine Vorauswahl. Für in Deutschland angebotene Programme sind sie jedoch wenig hilfreich, da bislang lediglich die Handelshochschule Leipzig, das SIMT sowie die GISMA Business School in einem internationalen Ranking für Vollzeit-MBA-Programme auftauchten.