Das MBA-Studium befindet sich in der Krise: Mit der Zahl der Angebote stieg die Zurückhaltung der Kunden, die sich in Zeiten knapper Kassen ganz genau überlegen, ob sie die postgraduale Ausbildung überhaupt brauchen. 'Der Markt ist härter geworden, gar keine Frage', so Joachim von Berg, Director der Düsseldorfer Deutschland-Niederlassung des britischen Henley Management College.
Henley versucht derzeit dem Negativ-Trend die Stirn zu bieten. Das College hat sich eine 11,4 Millionen Euro teure Auffrischungskur genehmigt: Unter anderem wurden fünf neue Forschungs- und Ausbildungsbereiche zu Themen eingerichtet, die - so von Berg - bislang bei Henley noch nicht das heute erforderliche Gewicht hatten, etwa 'Reputation und Relation Management', 'Leadership, Change und HR' sowie 'Management Learning'.
Laut Henley-Prinzipal Chris Bones sollen das MBA-Programm wie auch die übrigen Executive-Angebote fortan nicht nur praxisorientierter ausgerichtet sein, sondern auch stärker dem Umstand gerecht werden, dass Manager heutzutage nicht nur in Sachen Finanz- und Marketingfragen fit sein müssen.
Ethik und Werte spielen in Zeiten, da sich Unternehmensniedergänge à la Enron und Karstadt/Quelle direkt auf die Fehlentscheidungen Einzelner zurückführen lassen, eine immer größere Rolle. Die fachliche Erneuerung geht mit einer personellen Aufstockung einher: 15 neue akademische Posten wurden eingerichtet und - auch das eine Neuerung bei Henley - zum großen Teil mit Personal aus Kontinentaleuropa bestückt. Bislang nämlich war das College stark angelsächsisch geprägt. Zu stark jedenfalls für die kontinentale Expansion, die es anstrebt: 'Mittelfristig sind Niederlassungen in neuen Märkten wie der Tschechei und Ungarn geplant', berichtet von Berg. Infos per E-Mail.